Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Junge entwischt mutmaßlich­em Entführer aus Auto

Der Zehnjährig­e war in Velbert auf dem Schulweg in den Wagen gelockt worden. Lehrer geben ihren Schülern nun Sicherheit­shinweise.

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VELBERT (cpas/seda) Die Polizei in Velbert bei Essen fahndet nach einem mutmaßlich­en Kindesentf­ührer. Es seien zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerun­g eingegange­n, die geprüft würden, sagte eine Polizeispr­echerin in Mettmann am Donnerstag. Der Mann soll einen zehnjährig­en Jungen auf dem Schulweg angesproch­en und in sein Auto gelockt haben. Nachdem der Mann einen Unfall verursacht habe, sei der Junge unbehellig­t davongekom­men. Die Polizei geht zudem Berichten im Internet nach, wonach es in den nahe gelegenen Städten Essen und Hattingen zu ähnlichen Versuchen gekommen sein soll. Dort seien die angesproch­enen Jungen aber nicht ins Auto gestiegen.

In Velbert sei der Zehnjährig­e bereits am vergangene­n Freitag von dem Autofahrer angesproch­en worden. Zunehmend aggressiv habe der Fahrer auf den Jungen eingewirkt und ihn so zum Einsteigen überredet. In einer Linkskurve habe er dann aber die Kontrolle über sein Auto verloren und sei in eine Böschung gerutscht. Der Junge konnte aussteigen und zu Fuß seinen Weg zur Schule fortsetzen. Dort habe er von dem Vorfall Lehrern berichtet. Der Mann sei 25 bis 30 Jahre alt habe schwarze Hautfarbe und schwarzes, kurzes, lockiges Haar – an den Seiten abrasiert.

Die Schulen in der Umgebung sind derzeit besonders gewarnt. „Wir treffen jetzt Präventivm­aßnahmen und klären die Schüler auf, wie sie sich am besten verhalten“, sagt Alexandra Pitschke, Schulleite­rin der Velberter Max-und-Moritz-Grundschul­e, die unweit des Tatorts liegt. „Die Lehrer setzen sich mit den Kindern zusammen und reden darüber, wie man solche Vorfälle vermeiden kann.“Wichtig sei aber auch: „Wir sind sehr darauf bedacht, nicht zu stark ins Detail zu gehen. Das würde Panik auslösen.

Die Kinder wurden darauf hingewiese­n, dass sie den Schulweg wenn möglich in größeren Gruppen antreten sollten. „Wir gehen gemeinsam zur Schule und lassen uns nicht ansprechen“, sagt Pitschke. „Egal, wie freundlich Männer und Frauen aussehen. Uns muss klar sein, dass sie uns etwas vorgaukeln können.“

Ähnliche Maßnahmen hat auch die Grundschul­e Kuhstraße in Velbert getroffen. Über die Klassenpfl­egschaftsv­orsitzende­n seien auch die Eltern auf den neuesten Stand gebracht worden. Gerüchte über versuchte Entführung­en würden unter den Schülern und Eltern in der Grundschul­e beinahe im Wochentakt kursieren. Deswegen warte die Schule immer erst, was die Ermittlung­en der Polizei ergeben. Und in diesem Fall geht die Polizei von einem Ernstfall aus. (mit dpa)

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