Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Diese Policen brauchen Berufsanfänger
Versicherungsschutz sollte man immer nach dem Risiko aufbauen und zuerst absichern, was ohne Police in den Ruin führen kann.
DÜSSELDORF Berufsanfänger müssen ihre Existenz gegen die großen Risiken Krankheit, Invalidität, Unfall und Armut absichern. Todesfallschutz benötigen sie erst, wenn Partner oder Kinder versorgt werden sollen. „Seinen Versicherungsschutz sollte man immer nach dem Risiko aufbauen und zuerst absichern, was ohne Versicherung in den Ruin führen kann“, sagt Georg Pitzl vom Bundesverband der Versicherungsberater (bvvb).
Berufsunfähigkeit Die meisten jungen Leute haben keine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. So waren nach einer repräsentativen Umfrage der Hannoverschen Versicherung insgesamt 76 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nicht abgesichert. Anscheinend ist ihnen nicht bewusst, dass sie bei Berufsunfähigkeit keinen Cent vom Staat erhalten. Anspruch gibt es lediglich auf eine Erwerbsminderungsrente. Dafür muss man aber sehr krank sein. Demgegenüber zahlt der private Berufsunfähigkeitsversicherer, wenn wegen einer Krankheit oder eines Unfalls eine 50-prozentige Einschränkung der aktuellen Tätigkeit vorliegt.
Leider gilt (auch für junge Menschen). Der Schutz für handwerkliche Berufe ist viel teurer als die Absicherung von Bürotätigkeiten. Verbraucherschützer sprechen längst von einem Marktversagen, weil diejenigen, die den Schutz am notwendigsten brauchen, ihn kaum bezahlen können. Die Versicherer bieten nun sogenannte Einsteiger-Tarife an. Damit können junge Leute mit einem kleinen Budget ihre Arbeitskraft absichern. Daher sind diese Tarife besonders für Schüler, Studenten, Auszubildende und Berufseinsteiger geeignet. DieZeitschrift „Ökotest“weist jedoch darauf hin, dass diese Tarife unter dem Strich nicht preiswerter sind als Normaltarife. Empfehlenswert wären sogenannte Stufentarife, bei denen alle Bedingungen gleich bleiben und nur der Beitrag ab einem bestimmten Termin steigt.
Grundsätzlich muss man beim Abschluss wahrheitsgemäße Angaben zur Gesundheit machen. Sonst kann der Versicherer später die Leistung verweigern. „Alle, die einen sogenannten Risikoberuf erlernen wollen, sollten schon als Schüler die Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen“, rät der Versicherungsmakler Gerd Kemnitz (www.bu-portal24.de). Dann wären risikorelevante Vorerkrankungen selten und der Beitrag auch für den Friseur, Bäcker oder Dachdecker noch bezahlbar. Da Schüler selten über ein entsprechendes Risikobewusstsein verfügen, richtet sich Kemnitz’ Appell vor allen an die Eltern.
Krankenschutz In Deutschland wird der Krankenschutz von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV ) oder der privaten Krankenversicherung (PKV) getragen. Bei der GKV richten sich die Beiträge nach der finanziellen Leistungsfähigkeit der Versicherten. Familienangehörige sind zudem eingeschlossen. Alle Arbeitnehmer sowie alle Angestellten, deren monatliches Bruttoeinkommen derzeit unter der Versicherungspflichtgrenze von monatlich 5062,50 Euro liegt, sind in der GKV und der gesetzlichen Pflegekasse pflichtversichert. Wer mehr verdient, Selbstständiger oder Beamter ist oder sich als Student von der GKV befreien lässt, kann in die PKV gehen.
Bei der privaten Police ist der Beitrag abhängig von Alter, Gesundheitszustand und gewünschter Leistung. Die kann durchaus höher liegen, als in der GKV. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor Lockvogeltarifen für junge Leute. In Billigtarifen würden sehr viele Leistungen gekürzt. Wer sich später besser schützen will, muss erneut eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Auch wer eine Familie plant, sollte eher die GKV bevorzugen, denn Kinder und Lebenspartner brauchen einen eigenen Vertrag. Zudem ist man in der Regel an die PKV ein Leben lang gebunden. GKV-Kunden können sich private Zusatzversicherungen kaufen und damit beispielsweise zum Privatpatienten im Krankenhaus aufsteigen.
Wer ins Ausland reist, muss unbedingt eine private Reisekrankenversicherung abschließen. Nur dann ist die Rückholung, notfalls mit einem Rettungsflugzeug, gewährleistet. Seit Januar bieten viele PKV-Unternehmen für Beamtenanfänger unverzichtbar unverzichtbar Berufsunfähigkeitsversicherung eine erweiterte Aufnahmegarantie. Auch Kranke werden mit einem Risikozuschlag von höchstens 30 Prozent aufgenommen. Günstig können sich Kreative in der Künstlersozialkasse (KSK) versichern. Wer über die KSK versichert ist, zahlt nur die Hälfte der gesetzlichen Pflichtbeiträge zu Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung.
Haftpflicht Unerlässlich auch für junge Menschen ist die private Haftpflichtversicherung, wenn man nach der Ausbildung auf eigenen Füßen steht. Denn, wer einen anderen schädigt, zahlt. Das gilt beispielsweise, sinnvoll sinnvoll
Stationäre Krankenhauszusatzversicherung wenn man einen Fußgänger mit dem Fahrrad verletzt. Stürzt das Opfer schwer, kann ein Millionenschaden entstehen. Heute bieten viele private Haftpflichtversicherer einen Schutz von bis zu 50 Millionen Euro an.
Für Autofahrer ist die Kfz-Haftpflicht vorgeschrieben. Ohne sie kann kein Auto zugelassen werden. Die Vollkaskoversicherung, die selbst verursachte Schäden am eigenen Fahrzeug deckt, ist hingegen Kür. Die Teilkasko zahlt unter anderem bei Diebstahl, Glasbruch oder Brand und kann sich auch für ältere Fahrzeuge lohnen. weniger wichtig weniger wichtig Reiserücktrittversicherung Hausrat Die Hausratversicherung gilt für den Schutz der Wohnungseinrichtung. Wer als junger Mensch noch relativ spartanisch eingerichtet ist, kann sich eine Absicherung schenken. Aber: Über die Hausratpolice kann auch das Fahrrad günstig gegen Diebstahl versichert werden.
Vorsorge Erst wenn alle diese Risiken abgesichert sind und es noch eine kleine Sicherheitsrücklage für plötzlich notwendige Anschaffungen gibt, kann man über eine zusätzliche private Altersvorsorge nachdenken. überflüssig überflüssig Handyversicherung