Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Hochbetrieb in der Leitstelle
Für den Rettungsdienst der Feuerwehr bedeutet Altweiber vor allem viel Arbeit.
Gegen 14.30 Uhr gehen die roten Lampen häufiger an. Schon wieder ein Notruf – und die meisten kommen natürlich aus der Altstadt. Während einer der Feuerwehrleute noch nachfragt, wie verletzt der Mann ist, der vor der Mertensgasse Nummer 2 behandelt werden muss, geht am Tisch daneben die Meldung ein, dass ein Beteiligter einer Schlägerei vor dem Haus Mertensgasse 3 Hilfe braucht. Die Feuerwehrleute beraten. Zwei Verletzte nebeneinander? An normalen Tagen würden sie von nur einem Vorfall ausgehen. Aber heute ist Altweiber – sie schicken zwei Sanitäter-Trupps.
Das betriebsreichste Wochenende des Jahres läuft – und in der Leitstelle an der Hüttenstraße, bei der die Anrufe an die 112 eingehen, werden bis Rosenmontag alle Fäden zusammenlaufen. Zehn Feuerwehrleute dirigieren von dort die Kollegen – auch im Rest von Düsseldorf: Eben kam die Meldung, dass die abgebrannte Lagerhalle der Messe schon wieder gelöscht werden muss. Die Mitarbeiter hier sind erfahrene Feuerwehrleute, sie sitzen sogar in der Dienstkleidung mit den schweren Arbeitsschuhen am Telefon, als würden sie selbst jeden Moment ausrücken. Bei diesem Job sind aber Sitzfleisch und Kommunikation gefragt.
Kurz vor 15 Uhr melden die Kollegen vor Ort, dass es rund um die Freitreppe am Burgplatz richtig voll geworden ist. Die Party steuert auf ihren Höhepunkt zu. Dass viele der meist jugendlichen Besucher auch bedenklich voll sind, versteht sich. Die Retter müssen jetzt mit allem rechnen. Die Leitstelle entscheidet, das Löschboot vor den Burgplatz zu postieren. Dann ist es schneller da, falls jemand in den Rhein stürzt. Nicht nur in der Altstadt, sondern auch in der Leitstelle ist es lauter geworden. Erfahrene Mitarbeiter kennen das Phänomen: Wenn in dem großen Raum mit den unzähligen Bildschirmen viel telefoniert wird, reden alle kräftiger – und man hört, wie der Stresspegel steigt.
Die erste Bilanz: Es war etwas mehr los als im Vorjahr. Die Einsatzkräfte im Rettungsdienst mussten bis 15 Uhr 23 Jugendliche unter 18 Jahren (2018: 7) wegen übermäßigen Alkoholkonsums behandeln. Insgesamt wurden 179 (2018: 143) Menschen versorgt – 179 (2018: 143) mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.