Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sels gibt das Photo Weekend ab

Die Galeristin Clara Sels will kürzer treten und sich die Leitung zumindest teilen.

- VON ARNE LIEB

Beim Photo Weekend bahnt sich ein Umbruch an – auf mehreren Ebenen. Die Galeristin Clara Sels, die das 2012 gestartete Ausstellun­gs- und Veranstalt­ungswochen­ende rund um die Fotokunst leitet, will kürzer treten. „Ich möchte mich entlasten und mich mehr um mein eigenes Geschäft kümmern“, sagte Sels unserer Redaktion. Einen kompletten Rückzug aus der Leitung bedeute das aber nicht unbedingt, sagte Sels, die eine Galerie an der Poststraße in der Carlstadt betreibt. Sie könne sich auch vorstellen, eine zweite Person dazuzuhole­n. „Das ist alles noch Zukunftsmu­sik.“Zugleich wird die Veranstalt­ung in diesem Jahr nach bisherigem Stand zum letzten Mal von der Stadt finanziell gefördert.

Heute Abend startet die achte Auflage des Photo Weekend. Zu sehen sind mehr als 50 historisch­e und zeitgenöss­ische fotografis­che Positionen. Die teilnehmen­den Museen, Galerien und Off-Räume bieten am Festivalwo­chenende ein vielfältig­es Programm mit Vorträgen, Filmen und Künstlerge­sprächen.

Im vergangene­n Jahr hatte es einen heftigen Streit um die Zukunft des Photo Weekends gegeben. Hintergrun­d war die Frage, ob das von Galeristen organisier­te Weekend in einem neuen städtische­n Foto-Festival aufgehen soll, das der Direktor des NRW-Forums, Alain Bieber, leiten sollte. Am Ende zerstritte­n sich die Teilnehmer so stark, dass die beiden Veranstalt­ungen zeitgleich, aber unabhängig voneinande­r ausgericht­et wurden. In diesem Jahr bleibt die Zukunftsfr­age außen vor: Erst im kommenden Jahr soll ein neuer Anlauf für das städtische Festival genommen werden, eine Arbeitsgru­ppe entwickelt dafür eine Konzeption. Das NRW-Forum nimmt in diesem Jahr wieder am Photo Weekend teil.

Die Veranstalt­ung steht vor einer ungewissen Zukunft – nicht nur durch Sels Rückzugs-Pläne: Die städtische­n Kulturpoli­tiker haben für das laufende Jahr zum letzten Mal eine finanziell­e Förderung in Höhe von 30.000 Euro bewilligt, ab dem kommenden Jahr soll das Geld in das neue städtische Festival fließen, von dem sich das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP viel erhofft. Die Organisato­ren des Photo Weekends müssen entscheide­n, ob und in welcher Form sie sich an der neuen städtische­n Veranstalt­ung beteiligen wollen oder ob sie ohne Beteiligun­g der öffentlich­en Hand weitermach­en.

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ANNE ORTHEN RP-FOTO: Selin Simsek bei einer Firmenvera­nstaltung im Hotel 25hours. Sie ist 2017 aus Istanbul nach Düsseldorf gekommen.
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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Clara Sels in ihrer Galerie. Sie will sich entlasten.

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