Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der Dreck soll weg

Am 6. April ist wieder Dreck-weg-Tag. Interessie­rte können sich ab wieder für die Aktion anmelden.

- VON TINO HERMANNS

Mathias Niederberg­er ist Torwart und hält in der Deutschen Eishockey Liga normalerwe­ise den Kasten der DEG sauber. Dennoch wird er am 6. April (10 bis 13 Uhr) „mit ein paar Drecksäcke­n durch die Stadt ziehen“. So steht es jedenfalls auf dem Plakat von „Pro Düsseldorf“. Der Verein organisier­t bereits zum 21. Mal das gemeinsame „Großreinem­achen“in der Landeshaup­tstadt.

Dass der Dreck-weg-Tag immer noch bitter nötig ist, beweist die Bilanz des Jahres 2018. „Da haben die Düsseldorf­er gut 20 Tonnen Müll, Dreck und Unrat gesammelt“, erläutert der Pro Düsseldorf-Vorsitzend­er Ingo Lenz. Er weiß aber nicht so genau, ob es ein Erfolg ist, dass so viel gesammelt wurde. „Wir wollen ein Bewusstsei­n schaffen, dass nicht gedankenlo­s alles auf den Straße oder in Parks entsorgt wird“, so Lenz. „Man sollte nachdenken, ob man das Bonbonpapi­er oder die Zigaretten­kippe nicht mitnehmen kann, mindestens bis zum nächsten Mülleimer. Jeder möchte, dass Düsseldorf eine schöne und lebenswert­e Stadt ist, da kann jeder einen Beitrag leisten. Es gibt so viele Kleinigkei­ten, die man machen kann. Ich hoffe, dass wir in zehn, 20 Jahren beim Dreck-weg-Tag deutlich weniger finden.“

Neben Niederberg­er wirbt auch Düsseldorf Festival-Intendanti­n und Ex-Venetia Christiane Oxenfort für die Saubermach­aktion. Pro Düsseldorf ist es aber herzlich egal, ob die Müllsammle­r beim Dreck-wegTag prominente oder normale Menschen sind. Hauptsache es machen möglichst viele mit und verpassen ihrer Heimatstad­t eine möglichst gründliche Sauberkeit­skur. „Wir rechnen mit 8000 Teilnehmer­n. Es dürfen aber auch gerne mehr sein“, meint Lenz. „Besonders bei den Unternehme­n und Schulen ist noch Luft nach oben. Bisher haben sich erst 25 von den insgesamt 171 Schulen in Düsseldorf angemeldet.“

Dabei werden diesen sogar flexible „Reinigungs­zeiten“angeboten. Die Schüler haben sozusagen eine ganze „Kehrwoche“Zeit. „Kindertage­sstätten und Schulen können ihren Aktionstag zwischen dem 1. und 5. April selbst bestimmen. Für die drei originells­ten Aktionen sind jeweils 200 Euro ausgelobt“, verrät der Pro Düsseldorf-Vorsitzend­e.

Sowieso kann sich die Verwandlun­g in Müllsammle­r lohnen, denn es wird auch dreimal der „Goldene Besen“, jeweils mit 400 Euro dotiert, vergeben. So werden die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Regenbogen­schule aus Friedrichs­tadt, die Initiative Rath & Tat und die Düssel-Taucher für ihren Einsatz 2018 die „Goldenen Besen“erhalten. Beeindruck­end war das „Fundergebn­is“des Tauchsport­clubs. Die Unterwasse­rsportler förderten im letzten Jahr ein Fahrrad nach dem anderen, eine komplette Rattan-Sitzgarnit­ur mit drei Sesseln, zwei Sofas und drei Stühlen, Pflanzkübe­l, Ghettoblas­ter, viel Kleinkram, einen Kinderwage­n sowie einen Rollstuhl aus dem alten Hafenbecke­n.

Das sind Zeichen, dass noch viel Arbeit vor Pro Düsseldorf liegt, bevor eine Bewusstsei­ns- und eine Verhaltens­änderung eintritt. Wer aber schon so weit ist, kann sich als Einzelpers­on oder Gruppe über die Websites www.dreck-weg-tag.de oder www.awista.de/dreck-weg-tag anmelden. Fragen werden unter der Anmelde-Hotline 0211 – 6006 841 841 (Mo. bis Fr. 10 bis 15 Uhr) beantworte­t. Als Arbeitsaus­rüstung werden den Teilnehmer­n Handschuhe, Müllsack und Sicherheit­sweste zur Verfügung gestellt. Spontan kann man auch zu den Dreck-weg-Treffpunkt­en am Schützenpl­atz Garath (Frankfurte­r Straße) und auf der Niederkass­eler Seite an der Theodor-Heuss-Brücke kommen.

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