Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Düsseldorf ist ein Top-Einkaufsort
Eine Studie bescheinigt der Landeshauptstadt hohe Attraktivität und Anziehungskraft. Die Lage um den Carlsplatz entwickelt sich immer besser. Die Mieten steigen aber nur noch an der Kö.
Düsseldorf behält auch in schwierigen Zeiten für den stationären Einzelhandel seinen Status als einer Top-Einkaufsstädte bundesweit. Die NRW-Landeshauptstadt liegt in einem aktuellen Ranking des Handelsimmobilien-Vermittlers Comfort auf Rang 2 der deutschen Shopping-Metropolen – attraktiver ist nur München, gleichauf mit Düsseldorf liegt noch Hamburg. Die Stadt Stuttgart, bei der Einwohnerzahl durchaus ähnlich wie Düsseldorf und mit ebenso guter Kaufkraft, verlor unterdessen an Attraktivität, weil die Verkaufsfläche etwa durch neue Shopping-Center zu massiv anwuchs.
„Die klangvollen Einkaufsstraßen mit internationalem Ruf, vor allem die Königsallee, positionieren Düsseldorf als eine herausragende Einkaufsmetropole – auch im europäischen Maßstab“, heißt es in der Studie. Das Angebot sei leistungsstark und differenziert und biete etwas in allen Bereichen von Top-Luxus über Standard bis zu Szene-Läden. Bewertet werden im High Street Report des Unternehmens auch Faktoren wie die Attraktivität des Standorts oder die Qualität der Handelsimmobilien.
Ein Beleg für das große Interesse an Düsseldorf ist nach wie vor die große Zahl von Neueröffnungen. Zahlreiche internationale Ketten zieht es an die Luxusmeile Kö, an die Schadowstraße und in die Altstadt. Jüngere Neuzugänge an der Kö sind etwa der Designartikel-Händler ProIdee oder das italienische Modelabel Peserico (im Einkaufszentrum Sevens). Auch die Kaffee-Kette Starbucks hat sich wieder in direkter Kö-Nähe an der Steinstraße niedergelassen. Als Trendlage etabliert sich immer mehr auch der Bereich der Altstadt in der Nähe des Carlsplatz (mit Mittel- und Grabenstraße), wo inzwischen Modehändler wie American Vintage oder das skandinavische Einrichtungsgeschäft Søstrene Grene residieren.
Die Suche solcher für Düsseldorf neuen Unternehmen nach attraktiven Ladenlokalen ist auch einer der Gründe, dass hier die Einzelhandels-Spitzenmieten zuletzt noch leicht stiegen – allerdings nur noch an der Königsallee (+ 1,75 Prozent auf 290 Euro je Quadratmeter). In den anderen Lagen blieben sie gleich, an der Schadowstraße haben die Mieten für kleinere Ladenlokale (80 bis 120 Quadratmeter) sogar leicht nachgegeben (-4,35 Prozent). Hier dürften sich nach wie vor die Folgen des jahrelangen Umbaus bemerkbar machen. Noch immer ist wegen der laufenden Arbeiten am Projekt Kö-Bogen II die Straße nicht neu gestaltet, viele potenzielle Mieter warten noch die Umbauten ab. Wenn das Gebäude mit seinen 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche fertig ist, wird es viele Neugierige anziehen. Die bisher bekannten Namen der Mieter stießen freilich nicht nur auf positive Resonanz: Aldi, TK Maxx und Mango sind jedenfalls keine neuen Premium-Highlights.
Allgemein – und das hier wie in anderen Einkaufsstädten – macht sich die wachsende Verunsicherung durch die Online-Konkurrenz bemerkbar. Gerade im Bereich Mode mieten Unternehmen lieber kleinere Flächen und geben große ab; Filialisten mit mehreren Standorten in einer Stadt prüfen genau, welche sie brauchen. So hat H&M zwei Düsseldorfer Filialen geschlossen – eine an der Schadowstraße (das Haus wird saniert), eine an der Flinger Straße. Auch die kriselnde Motekette Esprit hat inzwischen nur noch Filialen an der Schadowstraße und in den Bilk Arcaden, die Läden in der Altstadt und an der Kö wurden geschlossen.