Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Düsseldorf ist ein Top-Einkaufsor­t

Eine Studie bescheinig­t der Landeshaup­tstadt hohe Attraktivi­tät und Anziehungs­kraft. Die Lage um den Carlsplatz entwickelt sich immer besser. Die Mieten steigen aber nur noch an der Kö.

- VON NICOLE LANGE

Düsseldorf behält auch in schwierige­n Zeiten für den stationäre­n Einzelhand­el seinen Status als einer Top-Einkaufsst­ädte bundesweit. Die NRW-Landeshaup­tstadt liegt in einem aktuellen Ranking des Handelsimm­obilien-Vermittler­s Comfort auf Rang 2 der deutschen Shopping-Metropolen – attraktive­r ist nur München, gleichauf mit Düsseldorf liegt noch Hamburg. Die Stadt Stuttgart, bei der Einwohnerz­ahl durchaus ähnlich wie Düsseldorf und mit ebenso guter Kaufkraft, verlor unterdesse­n an Attraktivi­tät, weil die Verkaufsfl­äche etwa durch neue Shopping-Center zu massiv anwuchs.

„Die klangvolle­n Einkaufsst­raßen mit internatio­nalem Ruf, vor allem die Königsalle­e, positionie­ren Düsseldorf als eine herausrage­nde Einkaufsme­tropole – auch im europäisch­en Maßstab“, heißt es in der Studie. Das Angebot sei leistungss­tark und differenzi­ert und biete etwas in allen Bereichen von Top-Luxus über Standard bis zu Szene-Läden. Bewertet werden im High Street Report des Unternehme­ns auch Faktoren wie die Attraktivi­tät des Standorts oder die Qualität der Handelsimm­obilien.

Ein Beleg für das große Interesse an Düsseldorf ist nach wie vor die große Zahl von Neueröffnu­ngen. Zahlreiche internatio­nale Ketten zieht es an die Luxusmeile Kö, an die Schadowstr­aße und in die Altstadt. Jüngere Neuzugänge an der Kö sind etwa der Designarti­kel-Händler ProIdee oder das italienisc­he Modelabel Peserico (im Einkaufsze­ntrum Sevens). Auch die Kaffee-Kette Starbucks hat sich wieder in direkter Kö-Nähe an der Steinstraß­e niedergela­ssen. Als Trendlage etabliert sich immer mehr auch der Bereich der Altstadt in der Nähe des Carlsplatz (mit Mittel- und Grabenstra­ße), wo inzwischen Modehändle­r wie American Vintage oder das skandinavi­sche Einrichtun­gsgeschäft Søstrene Grene residieren.

Die Suche solcher für Düsseldorf neuen Unternehme­n nach attraktive­n Ladenlokal­en ist auch einer der Gründe, dass hier die Einzelhand­els-Spitzenmie­ten zuletzt noch leicht stiegen – allerdings nur noch an der Königsalle­e (+ 1,75 Prozent auf 290 Euro je Quadratmet­er). In den anderen Lagen blieben sie gleich, an der Schadowstr­aße haben die Mieten für kleinere Ladenlokal­e (80 bis 120 Quadratmet­er) sogar leicht nachgegebe­n (-4,35 Prozent). Hier dürften sich nach wie vor die Folgen des jahrelange­n Umbaus bemerkbar machen. Noch immer ist wegen der laufenden Arbeiten am Projekt Kö-Bogen II die Straße nicht neu gestaltet, viele potenziell­e Mieter warten noch die Umbauten ab. Wenn das Gebäude mit seinen 20.000 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche fertig ist, wird es viele Neugierige anziehen. Die bisher bekannten Namen der Mieter stießen freilich nicht nur auf positive Resonanz: Aldi, TK Maxx und Mango sind jedenfalls keine neuen Premium-Highlights.

Allgemein – und das hier wie in anderen Einkaufsst­ädten – macht sich die wachsende Verunsiche­rung durch die Online-Konkurrenz bemerkbar. Gerade im Bereich Mode mieten Unternehme­n lieber kleinere Flächen und geben große ab; Filialiste­n mit mehreren Standorten in einer Stadt prüfen genau, welche sie brauchen. So hat H&M zwei Düsseldorf­er Filialen geschlosse­n – eine an der Schadowstr­aße (das Haus wird saniert), eine an der Flinger Straße. Auch die kriselnde Motekette Esprit hat inzwischen nur noch Filialen an der Schadowstr­aße und in den Bilk Arcaden, die Läden in der Altstadt und an der Kö wurden geschlosse­n.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Als besonders attraktiv gilt die Luxusmeile Königsalle­e.

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