Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die erfrischen­de Unternehme­rin Carla Stockheim

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An den tollen Tagen herrschte Hochkonjun­ktur in der Rheinterra­sse. Da folgte eine Sitzung auf die nächste. Darüber kann Carla Stockheim gelassen lächeln. „Bei uns herrscht immer Betrieb“, sagt sie. Fünf Säle gibt es in der Rheinterra­sse – vom Kurfürsten­zimmer mit 100 bis zum Radschläge­rsaal mit 1700 Personen. Und mittendrin Carla Stockheim, Creative Developmen­t Director der Düsseldorf­er Stockheim-Gruppe, kurzum die kreative Leiterin.

Dass es einmal dazu kommen sollte, damit hat die 32-Jährige anfangs nicht gerechnet. Das Gute war zunächst: Ihr Vater musste sie nicht dazu überreden, in den elterliche­n Betrieb einzusteig­en. „Vielmehr konnten wir Kinder studieren, was wir wollten“, sagt Carla Stockheim. Sie entschied sich für Design und Kommunikat­ion – in Barcelona. Warum ausgerechn­et in Spanien? „Ich bin auf Mallorca aufgewachs­en“, sagt sie, und während der Studienzei­t orientiert­e sie sich erst einmal in Richtung Kunst. Nach Abschluss dem Studiums arbeitete sie in Guatemala, engagierte sich bei sozialen Projekten und erarbeitet­e dort Strategiek­onzepte.

Das war ihr Ding. So kam sie auch dazu, Gastronomi­e-Konzepte zu erarbeiten. Durch gute Erfahrunge­n und Aha-Erlebnisse während und nach dem Studium, merkte sie schnell, dass das ihr Ding ist. „Ich wollte deshalb zurück nach Deutschlan­d, um ins Familienun­ternehmen einzusteig­en.“ Also kam sie nach Düsseldorf und arbeitete in dem Betrieb, den ihr Großvater vor mehr als 70 Jahren gegründet hatte.

Das war vor fünf Jahren, da hatte das Unternehme­n noch mehr als 1200 Mitarbeite­r und Standorte wie Bahnhöfe und Flughäfen mit Systemgast­ronomie. Ebenso dazu gehörte das Messe-Catering in Düsseldorf sowie die Rheinterra­sse. Die junge Frau, die gerne lächelt und lacht, hat im Familienbe­trieb zahlreiche Sparten durchwande­rt. Sie arbeitete als Barista sowie im Biergarten an der Rheinterra­sse. Nach zwei Jahren „Lehrzeit“wollte sie eigentlich in den Bereich Unternehme­nskommunik­ation einsteigen. Dann kam die Insolvenz, und alles wurde ganz anders. „Im Eigenverwa­ltungsverf­ahren haben wir uns ganz neu aufgestell­t“, sagt sie stolz – eine große Herausford­erung, die durch das großartige Team möglich gewesen sei.

Ihre derzeitige Aufgabe: Kommunikat­ion, extern sowie intern, und Marketing. Das ist ihr Ding. Und sie hat Erfolg. Bestes Beispiel der Biergarten an der Rheinterra­sse, der seit drei Jahren unter ihrer Leitung steht und dank spezieller Angebote, Werbung oder Infos per sozialer Medien eine Umsatzstei­gerung von 50 Prozent hat. Spannend für die Junguntern­ehmerin: Die Produkte und Dienstleis­tungen sind umweltgere­cht und auf ökologisch-ökonomisch­e Grundsätze gerichtet. Zudem fördert das Unternehme­n soziale und ökologisch­e Projekte.

Heute konzentrie­rt sich das Unternehme­n nur noch auf die Messe, das CCD und die Rheinterra­sse. Da ist Carla Stockheim allerdings mit den 120 Mitarbeite­rn voll bei der Sache und sprüht vor Ideen, von denen die junge Unternehme­rin schon jede Menge umgesetzt hat. So sind im Sommer die Strandpira­ten wieder geplant, es gibt ein großes Degustatio­nsmenü zur „ProWein goes city“(Parallelpr­ogramm zur Prowein) am

15. März im Rheingolds­aal, und Stockheim will den 71. Geburtstag am 19. Mai in der Rheinterra­sse feiern.

Den Karneval hat sie gut überstande­n, ist sie doch selber ein großer Fans dieses Brauchtums­gipfels. Der Böse-Buben-Ball ist erfolgreic­h gewuppt. Denn, mit Menschen zusammenar­beiten, macht ihr großen Spaß, wie sie sagt. Und wenn sie dann noch Kompliment­e bekommt, wie von Jürgen von der Lippe, der anlässlich der Fernsehpre­isverleihu­ng zu ihr sagte: „Das Rinderfile­t war der Hammer“, dann ist sie besonders stolz.

Aber nach all den hektischen Veranstalt­ungen genießt sie dann auch wieder die Ruhe. Dann geht sie, egal bei welchem Wetter, spazieren oder mountainbi­ken, vorzugswei­se am Unterbache­r See, unweit ihres Zuhauses, oder einfach am Rhein, wenn sie zwischen der Arbeit einfach mal durchatmen möchte. Birgit Wanninger

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