Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wo die Ungleichheit am größten ist
In Artikel 3 des Grundgesetzes heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“Doch es steht da noch mehr: Der Staat wirke auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Hier gibt es Studien zufolge noch eine Menge zu tun.
Geringeres Gehalt Frauen verdienen im Schnitt 21 Prozent brutto pro Stunde weniger als Männer. Damit liegt Deutschland in der EU an vorletzter Stelle.
Höheres Armutsrisiko Das Risiko zu verarmen ist zuletzt stärker gestiegen als bei Männern. Eine Ursache: Zwei Drittel der ausschließlich geringfügig Beschäftigten sind Frauen. Besonders bedroht sind alleinerziehende Mütter.
Mehr unentgeltliche Arbeit Frauen verrichten laut Gleichstellungsbericht der Bundesregierung jeden Tag 87 Minuten mehr unentgeltliche Arbeit wie Putzen, Kochen, Einkaufen als Männer.
Niedrigere Renten Frauen beziehen gesetzliche Renten, die laut WSI beinahe nur halb so hoch sind wie die der Männer: 631 Euro versus 1154 Euro im Monat.
Schlechtere Karrierechancen Obwohl 27 Prozent der 30- bis 39-jährigen Frauen einen Hochschulabschluss haben (Männer: 25 Prozent), kommen in den Chefetagen kaum welche an. Gerade einmal sieben Prozent der Vorstände in den 100 größten deutschen Unternehmen waren laut Boston Consulting Group 2018 weiblich.
Politische Repräsentanz Knapp 31 Prozent der Abgeordneten im Bundestag sind Frauen, auf Landesund Kommunalebene ist der Anteil noch geringer. Mehr Einfluss auf politische Entscheidungen sei aber der Schlüssel zu mehr Gleichberechtigung, schreibt die Landeszentrale für Politische Bildung in Rheinland-Pfalz. kib