Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Heilpraktiker soll Frau unter Hypnose missbraucht haben
ERKELENZ (gap) Ende März wird sich ein niedergelassener Heilpraktiker wegen versuchter sexueller Nötigung einer Patientin vor dem Erkelenzer Landgericht verantworten müssen. Was am 29. September 2017 in seiner Praxis im Erkelenzer Land geschehen sein soll, hört sich infam und gleichzeitig kurios an: Der 62-Jährige soll seine Patientin, die er in eine tiefe Hypnose versetzt hatte, eingeredet haben, sie und er seien weltbekannte Pornostars und müssten für ihren neuen Film üben. Mit dieser Erklärung habe er die willenlose Frau zu sexuellen Handlungen gefordert. Laut Anklageschrift hatte der Heilpraktiker die Frau im Rahmen der Behandlung in einen Zustand versetzt, der eine Erinnerung an den Behandlungsverlauf ausschließt.
Dass der Fall jetzt doch vor Gericht landet, ist einem besonderen Umstand zu verdanken: Laut Anklageschrift gibt es einen Tonmitschnitt der Szenen, die sich an jenem Tag in der Praxis abspielten. Denn bei der Frau, die sich seit dem Jahr 2016 in Behandlung des Heilpraktikers befand und die seitdem mehrfach sexuelle Alpträume gehabt haben soll, sei plötzlich ein schlimmer Verdacht aufgekeimt: Aus diesem Grund habe sie vor der Behandlung am 29. September 2017 heimlich den Audio-Aufnahmeknopf ihres Handys gedrückt. Dieser Mitschnitt wird in der Verhandlung am 28. März in Erkelenz eine wichtige Rolle spielen.