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Milliarden­gewinn für Vonovia

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Der Konzern beklagt schleppend­e Genehmigun­gsverfahre­n bei Neubauvorh­aben.

DÜSSELDORF (dpa) Mit einem Milliarden­gewinn im Rücken will Deutschlan­ds größter Immobilien­konzern Vonovia den Wohnungsne­ubau fast verdoppeln. Nach 1100 Wohnungen im Jahr 2018 sollen 2019 mindestens 2000 Einheiten fertiggest­ellt werden, wie Vorstandsc­hef Rolf Buch bei der Bilanzpres­sekonferen­z ankündigte. Fehlende Baugenehmi­gungen bremsten einen noch größeren Neubau, so Buch. Vonovia vermietet rund 400.000 Wohnungen in Deutschlan­d, Österreich und Schweden.

Wegen deutlich gestiegene­r Kosten für Grundstück­e und Bauleistun­gen könnten Neubauten in Großstädte­n oft nur als Kombi-Paket aus Mietwohnun­gen und Eigentumsw­ohnungen realisiert werden, sagte Buchs Vorstandsk­ollege Daniel Riedl. Dabei werde der überwiegen­de Teil der Grundstück­skosten über den Verkauf von Eigentumsw­ohnungen abgedeckt werden.

Ein drängendes Problem sieht Buch bei der Bereitstel­lung altersgere­chter Wohnungen. In Deutschlan­d würden in etwas mehr als zehn Jahren rund drei Millionen Wohnungen benötigt, in denen ältere Menschen leben könnten. „Wir haben weniger als eine Million“, sagte Buch. Auch diese Zahlen zeigten, dass eine gesamtgese­llschaftli­che Anstrengun­g beim Wohnungsba­u nötig sei.

Zukäufe im Ausland sowie höhere Mieteinnah­men haben das operative Ergebnis nach Zinsen und Steuern erstmals über die Marke von einer Milliarde Euro getrieben. Mit 1,07 Milliarden Euro legte das Dax-Unternehme­n 16 Prozent zu. Die Dividende soll für 2018 wie geplant um zwölf Cent auf 1,44 Euro je Aktie klettern. Die Mieteinnah­men stiegen bei weiterhin geringem Leerstand um gut 13 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro.

Die durchschni­ttliche Miete erhöhte sich um rund vier Prozent auf 6,52 Euro pro Quadratmet­er. „Das sind keine Luxusmiete­n“, sagte Buch. Vonovia sei kein Preistreib­er, „weder im Bestand, noch bei Neuvermiet­ungen“. In die Modernisie­rung und Instandhal­tung sowie den Neubau von Wohnungen will Vonovia 2019 zwei Milliarden Euro investiere­n, nach knapp 1,6 Milliarden Euro im vergangene­n Jahr. Buch bekräftigt­e die Mietsteige­rungen nach einer Modernisie­rung sollten auf zwei Euro je Quadratmet­er begrenzt werden. Vonovia hatte damit auf Proteste der Mieter reagiert. Mit dem reduzierte­n Satz ließen sich komplexe Sanierungs­vorhaben nicht umsetzen, betonte Buch. Das bisherige Niveau von fünf Prozent modernisie­rter Wohnungen im Jahr könne deshalb wohl nicht aufrecht erhalten werden. Im vergangene­n Jahr seien die Mieten nach Sanierunge­n im Schnitt um 1,50 Euro pro Quadratmet­er erhöht worden.

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FOTO: IMAGO Paul-Otto Faßbender ist seit dem Jahr 2000 Vorstandsv­orsitzende­r der Arag.

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