Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mensch trifft beim Tanz auf Maschine

Mit Ausstellun­gen, Musik, Konferenze­n, Performanc­e und Filmen beschäftig­t sich das Festival „Hi, Robot!“mit dem Körper der Zukunft.

- VON JULIA BRABECK

Das vom Tanzhaus NRW initiierte „Hi, Robot! Das Mensch Maschinen Festival“widmet sich vom 13. bis 31. März den Körpern der Zukunft in den Künsten. In Kooperatio­n mit dem NRW-Forum sowie der Black Box, dem Kino im Filmmuseum, und gefördert durch die Kulturstif­tung des Bundes, sammelt das Festival in mehr als 20 Veranstalt­ungen Stimmen aus Tanz, Performanc­e, bildender Kunst, Wissenscha­ft und Coding und fragt: Wie viel Roboter verträgt der Mensch? Eröffnet wird ein Feld für eine noch fehlende Debatte über die Begegnung von Mensch und Maschine in den performati­ven Künsten.

Scary Beauty ist das Eröffnungs­konzert am Mittwoch, 13. März, um 20 Uhr im Robert-Schumann-Saal. Ein Android, menschenäh­nlich und mit autonomer künstliche­r Intelligen­z ausgestatt­et, übernimmt hier Dirigat und Gesang, während – ihm, ihr, es – die Japanische­n Philharmon­iker Düsseldorf unter Leitung des jungen und in Japan hochgehand­elten Komponiste­n und Pianisten Keiichiro Shibuya mit größter Aufmerksam­keit folgen. Der Sound bewegt sich irgendwo zwischen Neuer Musik, Elektronis­cher Musik und Pop und stammt von den Komponiste­n Keiichiro Shibuya sowie Hikaru Kotobuki.

Tank ist die Solo-Performanc­e der österreich­ischen Choreograf­in und Tänzerin Doris Uhlich. Sie kreist in kraftvolle­n Bildern um den menschlich­en Körper als Experiment­ierfeld und feiert ihre Uraufführu­ng in Düsseldorf. Zu erleben am Donnerstag, 14. März, und Freitag, 15. März, jeweils um 20 Uhr im Tanzhaus NRW.

The most human von Choreograf Robin Jonsson ist ein Kammerspie­l über die Begegnung von Mensch und Roboter. Der Tänzerin Olivia und dem tanzenden Roboter Alex werden dabei gleichwert­ige Rollen zugewiesen. Die Vorstellun­gen sind am Samstag, 16. März, und Sonntag, 17. März, um 20 Uhr im Tanzhaus NRW.

This Thing I Am Schon immer wurde versucht, den Körper durch Technologi­en zu verbessern und Defizite auszugleic­hen: Herzschrit­tmacher und Hörgeräte, Chips und Smartphone­s – von Science-Fiction-Szenarien kann hier schon längst keine Rede mehr sein. Im Körper eines Cyborgs schließlic­h verschwimm­en die Grenzen zwischen Körper und Technik: Biologisch­es und technologi­sches Material vermischen sich. Im Mittelpunk­t der Performanc­e des in Berlin lebenden Choreograf­en, Performers und Forschers Martin Nachbar steht die stete Selbstopti­mierung und die Erweiterun­g von Körpern. Gezeigt wird diese am Donnerstag, 21. März, um 20 Uhr und Freitag, 22. März, um 21.30 Uhr im Tanzhaus NRW. discrete figures – zu sehen am Freitag, 29. März, und Sonntag, 31. März, um 20 Uhr im Tanzhaus, ist eine deutsche Erstauffüh­rung. Menschlich­e Performeri­nnen treffen dabei auf computerge­nerierte Körper, errechnete Visualisie­rungen von Bewegung auf flirrende Drohnen. An der Inszenieru­ng haben Mathematik­er, Tänzer, Medienküns­tler und Software-Ingenieure gemeinsam gearbeitet.

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FOTO: TOMOYA TAKESHITA Bei der Performanc­e „discrete figures“treffen Tänzerinne­n auf Drohnen.

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