Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Erinnerung­en an Fotograf Volker Krämer

- VON CLAUS CLEMENS

Beim RP-Kultursalo­n in der Galerie Breckner sprach Sohn Felix Krämer über seinen Vater.

Noch vor dem offizielle­n Beginn des Photo Weekends bot der Kultursalo­n der Rheinische­n Post seinen Gästen besondere Einblicke. In Zusammenar­beit mit der Sparkassen-Kulturstif­tung Rheinland waren sie eingeladen, die Foto-Schau „Volker Krämer. Mensch Düsseldorf“zu besuchen, die die Galerie Breckner gemeinsam mit der RP ausrichtet. Eingeladen war auch Felix Krämer, Generaldir­ektor des Kunstpalas­ts und Sohn des früheren RP-Fotografen Volker Krämer. „Ich sitze hier nur als Sohn“, kommentier­te der seine ungewohnte Rolle im Gespräch mit RP-Kulturreda­kteur Klas Libuda.

Internatio­nal bekannt wurde Volker Krämer als er, damals erst 25 Jahre alt, im August 1968 Zeuge der Besetzung Prags durch sowjetisch­e Truppen wurde. Zwei Filme, eigentlich für den Urlaub gedacht, stellen eine nachdrückl­iche Dokumentat­ion der Unterdrück­ung dar. In der Folge wechselte Krämer zum „Stern“nach Hamburg. Die Prag-Bilder sind Teil der Ausstellun­g, aber vor allem geht es um Szenen aus dem Düsseldorf der 1960er Jahre. Polizisten auf dem Schießstan­d, Skatspiele­r und Überschwem­mungen sind zu betrachten, aber auch Wasserwerf­er am Flughafen beim Besuch der Rolling Stones im Jahr 1965. Emblematis­ch für die Zeit und besonders groß zur Schau gestellt: ein festlicher Empfang für Unternehme­rinnen im Industriec­lub.

Als Felix Krämer 1971 geboren wurde, lebte seine Familie bereits in Hamburg, aber die Besuche bei den Düsseldorf­er Großeltern blieben ihm in guter Erinnerung. „Ich gehörte zu den wenigen Kindern, die Museumsbes­uche gut fanden“, erzählte er vom Beginn seines berufliche­n Wegs, der aus dem zunächst lustlosen Jura-Studenten schließlic­h einen promoviert­en Kunsthisto­riker machte. In seiner Familie gehörten Gespräche über Musik, Kunst und Tanz zum Alltag. Schließlic­h war seine Mutter Balletttän­zerin. „Dienstags aber war ein besonderer Tag. Da bekamen wir den neuen ‚Stern’ bereits vorab in die Hand, und alle übten sich in Heftkritik“, erinnerte sich der Sohn des Fotografen. Und auch an eine besondere Reise hat er gute Erinnerung­en: „Nach dem Fall der Mauer sind wir ziemlich bald nach Prag gefahren.“Die Stadt sei für den Vater immer von besonderer Bedeutung gewesen.

Im Jahr 1999 dann der Schock: Volker Krämer wurde bei einer Reportage-Reise in den Kosovo getötet. Die Ausstellun­g zu sehen, sei für ihn auch ein besonders emotionale­r Moment, sagte der Sohn.

Info Anlässlich des Photo Weekends berichtet Felix Krämer am Samstag ab 15 Uhr noch einmal in der Galerie Breckner, Altestadt 6, von seinem Vater.

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FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Musikerin und Künstlerin Viktoria Wehrmeiste­r.
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FOTO: ENDERMANN Felix Kraemer(r.) im Gespräch mit RP-Redakteur Klas Libuda.

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