Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bald wandern die Kröten wieder
(RP) Wenn die Nächte im Frühjahr milder werden, machen sich Kröten in Scharen zu ihren Laichplätzen auf. Während ihrer Wanderung bis etwa Mitte April werden viele von ihnen überfahren. Deshalb stellen Tierschützer an kritischen Stellen sogenannte Krötenzäune auf oder bauen Tunnel, damit die Kröten sicher ihren Weg finden.
Auch die Kreisstraße 9 zwischen Strümp und Ilverich liegt auf der Route der Amphibien. Die Nabu-Gruppe Meerbusch errichtet dort in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Kreises Neuss erneut einen Krötenzaun.
Bereits seit 2015 verhindert dieser jahreszeitlich aufgestellte, etwa 300 Meter lange Zaun, dass die Amphibien auf die Fahrbahn gelangen. „Um eine für die Tiere folgenschwere Begegnung mit den Fahrzeugen zu vermeiden, bitten wir um Vorsicht und Rücksichtnahme“, sagt NABU-Ehrenamtler Julian Bähr. „Wir hoffen, dass durch die Unterstützung der Autofahrer die Zahl der bislang rund 20 überfahrenen Erdkröten zur Hauptwanderung nicht übermäßig ansteigen wird.“Ein Hinweisschild mit entsprechendem Symbol fordert die Verkehrsteilnehmer zusätzlich zu mehr Rücksichtnahme auf.
Die Tiere, die mithilfe des Zauns gestoppt werden konnten, finden in eigens dafür gebauten Holzkisten Schutz und Sicherheit vor Fressfeinden. Täglich überprüfen ehrenamtliche Helfer des Nabu die Situation vor Ort und sammeln die Erdkröten, Teichfrösche, Berg- und Teichmolche ein. Die Tiere werden dann gezählt und anschließend sicher auf der anderen Straßenseite abgesetzt. Dort können sie ihren Weg zu möglichen Zielen wie dem Kringsgraben der Ilvericher Altrheinschlinge fortsetzen. Erst wenn die nächtlichen Temperaturen anhaltend über sieben Grad Celsius liegen, wird der Höhepunkt der Wanderung bei meist feuchtwarmer Witterung erreicht sein.
Die Meerbuscher Nabu-Gruppe sucht während der Amphibienwanderung freiwillige Helfer, Infos und Kontaktdaten gibt es auf der Website www.NABU-neuss.de.