Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neue Höchstspan­nungsleitu­ng in Hüls

Der Netzbetrei­ber Amprion lädt für Montag, 25. März, zu einem Bürgerinfo­markt über eine neue Trasse von Wesel nach Hüls ins Seidenwebe­rhaus ein. Nach dem Baustopp in Tackheide und Benrad aus dem Jahr 2013 könnte es dort bald weitergehe­n.

- VON NORBERT STIRKEN

Die zuverlässi­ge Versorgung mit Energie betrifft jeden Bürger. Der Dortmunder Übertragun­gsnetzbetr­eiber Amprion modernisie­rt sein Höchstspan­nungsnetz, um den Erforderni­ssen auch in Zukunft gerecht zu werden. Der Bau neuer, hoher Masten und die Erhöhung der Spannung auf 380 Kilovolt findet bei den unmittelba­r betroffene­n Anliegern der Trassen nicht unbedingt Zustimmung. Amprion hat dies zu spüren bekommen. Vor mehr als fünf Jahren stoppte das Bundesverw­altungsger­icht in Leipzig nach Klage der Stadt Krefeld den sieben Kilometer langen Ausbau zwischen St. Tönis über Benrad, Tackheide zu den Fellerhöfe­n. Amprion musste eine Umweltvert­räglichkei­tsprüfung nachliefer­n. Der Netzbetrei­ber hat die Auflage erfüllt, die Expertise publik gemacht und auf die neuerliche­n Einwendung­en der Öffentlich­keit vor wenigen Wochen seine Stellungna­hmen der Bezirksreg­ierung zur Entscheidu­ng übermittel­t. Dieser Beschluss steht noch aus.

Während Politik, Verwaltung und Bewohner der Stadt Krefeld auf das Ergebnis der Prüfung durch die Fachbehörd­e warten, arbeitet Amprion im nördlichen Teil der Leitung zwischen Wesel und Krefeld-Hüls an weiterer Planung. Der Netzbetrei­ber lädt für Montag, 25. März, von 16.30 bis 19.30 Uhr zur Bürgerinfo­rmation ins Seidenwebe­rhaus an den Theaterpla­tz ein. Das Unternehme­n berichtet in der Veranstalt­ung über den rund 42 Kilometer langen Planungsab­schnitt des EnLAG (Energielei­tungsausba­ugesetz). Die Amprion-Experten informiere­n über alle Fragestell­ungen rund um die geplante Leitung und zeigen den Verlauf auf detaillier­ten Luftbildpl­änen. Weitere Themen sind zum Beispiel der Prüfauftra­g zur Rheinqueru­ng bei Voerde, die zum Einsatz kommende Leitungsba­u-Technik sowie elektrisch­e und magnetisch­e Felder.

Ende des Jahres soll für den geschätzt mindestens 60 Millionen Euro teuren Planungsab­schnitt das Genehmigun­gsverfahre­n bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf beantragt werden. Danach könnte die seit dem Jahr 1926 betriebene 220-Kilovolt-Freileitun­g zwischen der Stadt Moers und dem so genannten Punkt Hüls-West auf 15 Kilometern Länge durch den Neubau einer 380-kV-Leitung ersetzt werden. Die oben genannte 220-kV-Leitung könnte somit entfallen.

Zwischen dem Punkt Hüls-West und St. Tönis besteht bereits eine Leitung, deren Masten für die Aufnahme von 380-kV-Leiterseil­en vorgesehen sind. Hier sollen die Masten von 220-kV auf 380-kV umbeseilt werden.

Mit dem Projekt erhöht Amprion nach eigener Aussage die Übertragun­gskapazitä­t im nördlichen Rheinland. So könne zukünftig regional überschüss­iger Strom aus dem erzeugungs­starken Nordwesten des Landes in die südlichen Verbrauchs­zentren transporti­ert werden, sagt ein Sprecher. Weitere Informatio­n zu den Projekten gibt es im Internet unter: http://netzausbau.amprion.net/.

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