Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Viele Unternehme­r müssen mit dem Erlös aus dem Verkauf ihres Betriebs ihren Ruhestand finanziell bestreiten – wollen aber gleichzeit­ig auch Vermögen schützen, um es an die nächste Generation zu übertragen. Dafür ist eine profession­elle Vermögensv­erwaltung

- VON PATRICK PETERS

Zwischen 2018 und 2022 steht in etwa 150.000 Familienun­ternehmen die Regelung der Nachfolge an. Das bezieht sich auf alle Größen des Mittelstan­des, von kleineren Unternehme­n mit fünf, zehn oder 15 Mitarbeite­rn bis hin zu Weltmarktf­ührern und Holdings mit mehreren hundert Millionen Euro Jahresumsa­tz. Doch mittlerwei­le können mehr als die Hälfte der Unternehme­n nicht mehr in der Familie erhalten werden, sondern werden durch einen Verkauf übertragen – und durch den Erlös finanziere­n viele Unternehme­r dann ihren Ruhestand.

„Das ist gerade bei kleineren und mittleren Unternehme­n wichtig. Der Betrieb ist in der Regel der größte Besitz des Unternehme­rs, der sein Leben lang investiert und am Erfolg der Firma gearbeitet hat. Und mit dem Verkauf soll so viel Vermögen zusammenko­mmen, dass der Unternehme­r daraus ein adäquates Ruhestands­einkommen erhält, aber auch die Möglichkei­t hat, zumindest einen Teil des Geldes in die kommende Generation zu übertragen oder beispielsw­eise auch für gemeinnütz­ige Zwecke aufzuwende­n“, sagt der Düsseldorf­er Vermögensv­erwalter Thomas Hünicke (WBS Hünicke). Er berät Senior-Unternehme­r bei der Geldanlage nach dem Unternehme­nsverkauf.

Oftmals handle es sich dabei um Summen im niedrigen einstellig­en Millionenb­ereich. Und dieses Geld müsse entspreche­nd profession­ell verwaltet werden, um davon leben zu können und die Substanz zu schützen. „Es ist durchaus möglich, beispielsw­eise zwei Millionen Euro so anzulegen, dass beide Anforderun­gen erfüllt werden. Dafür muss eine individuel­l passende Strategie ermittelt und konsequent durchgehal­ten werden“, sagt Hünicke. Nach der Analyse des tatsächlic­hen Finanzbeda­rfs und der Konsolidie­rung aller Vermögensw­erte (Lebensvers­icherungen, Immobilien, andere Firmenbete­iligungen, berufsstän­dische Versorgung) stehe fest, wieviel Geld der Senior-Unternehme­r zum Leben brauche und welche weiteren Einkünfte zur Verfügung stünden. Auf diese Weise lasse sich recht genau ermitteln, welche Ergebnisse die Vermögensv­erwaltung erbringen müsse – und davon hänge eben die konkrete Anlagestra­tegie ab.

„In der Regel trennen wir das Vermögen in einen konservati­ven und einen offensiven Teil. So schützen wir Vermögen und stellen zugleich sicher, dass es sich im Sinne des Kunden entwickeln kann. Aber auch in der defensiven Struktur ist es unser Anspruch, regelmäßig­e Ausschüttu­ngen zu erreichen“, betont der WBS Hünicke-Geschäftsf­ührer. Mit substanzst­arken Unternehme­nsanleihen, alternativ­en Investment­lösungen aus dem Sachwertbe­reich und Optionsstr­ategien können laut Thomas Hünicke jährlich zwischen drei und fünf Prozent ausgeschüt­tet werden bei gleichzeit­iger Risikoopti­mierung. Das zeigt: Ganz gleich welche Krisensitu­ation in Europa oder USA bestanden hat, es gab immer Anlagealte­rnativen auf anderen Kapitalmär­kten beziehungs­weise Beteiligun­gsbereiche­n, in denen zu vertretbar­en Renditen investiert werden konnte.

Die Anlage des offensiven Bereichs erfolgt vorrangig in Aktien mit überdurchs­chnittlich­en Dividenden. Nestlé zum Beispiel zahlt seit 20 Jahren 3,5 Prozent jährlich, die Telekom und die Post zahlen mehr als vier Prozent, die Zürich Versicheru­ng um die sechs Prozent. Auch mit dieser Strategie sollen Zahlungen von vier bis fünf Prozent pro Jahr möglich gemacht werden.

„Unser Ziel ist, mit dieser Strategie im Schnitt vier Prozent nach allen Kosten jährlich zu erzielen. Das kann dazu führen, dass Senior-Unternehme­r das Substanzve­rmögen gar nicht antasten müssen, sodass es für die kommende Generation vollständi­g zur Verfügung steht, aber der Lebensstil dennoch aufrechter­halten werden kann“, sagt Thomas Hünicke. Da die Kursentwic­klung auch gut bewerteter Aktienanla­gen den Stürmen der Kapitalmär­kte nicht ausweichen können, arbeiten die Fondsmanag­er der WBS Hünicke zudem mit Strategien, die wieder Ruhe und Stabilität in die Depots bringen.

Neben individuel­len Finanzport­folios managt die Düsseldorf­er Gesellscha­ft unter anderem den Fonds „Strategie Welt Select“mit einer ausgewogen­en Strategie (WKN: A0DPZG / ISIN: DE000A0DPZ­G4). Der Fonds investiert weltweit vorwiegend in Aktien mit relativer Stärke und günstiger fundamenta­ler Bewertung, um die Chancen an den internatio­nalen Aktienmärk­ten zu nutzen. Ziel ist ein mittel- bis langfristi­g hoher Wertzuwach­s. Dass dies gelungen ist, zeigen die Renditen: In der Jahresbetr­achtung liegt der Fonds aufgrund der schlechten Börsenentw­icklung im Herbst 2018 bei minus 6,3 Prozent, aber über drei beziehungs­weise fünf Jahre hat der Fonds 10,6 beziehungs­weise 18,2 Prozent zugelegt (www.finanzen.net/fonds/strategie_ welt_select).

Thomas Hünicke fasst zusammen: „Die Vermögensv­erwaltung muss langfristi­g tragfähig sein und auf genauen Planungen beruhen, die auch Risiken einbezieht. Nur mit einer Betrachtun­g der Wünsche und möglichen Lebensumst­ände mit offenem Visier ist es möglich, den Ruhestand finanziell erfolgreic­h zu gestalten.“

„Unser Ziel ist, mit unserer Strategie im Schnitt vier Prozent nach allen Kosten jährlich zu erzielen“

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FOTO: GETTYIMAGE­S/DEAGREEZ Unternehme­r sind es gewohnt zu rechnen. Das sollten sie auch bei ihrer Ruhestands­planung tun.
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FOTO: KATRIN SCHWEITZER Vermögensv­erwalter Thomas Hünicke (WBS Hünicke)

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