Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Turu will sechsten Platz zu Hause festigen
Vor dem direkten Duell in der Fußball-Oberliga beträgt der Vorsprung der Düsseldorfer nur einen Punkt auf den 1. FC Monheim. Der SC West muss unterdessen beim Spitzenreiter aus Homberg antreten.
Am 22. Spieltag empfängt Turu den 1.FC Monheim zum Meisterschaftsspiel in der Fußball-Oberliga. Tabellarisch – der SechstplatzierteTuru liegt nur einen Punkt vor Monheim – trennt die beiden Teams nicht viel, zudem bietet die kurze Entfernung – die Spielstätten beider Klubs liegen nur 20 Kilometer auseinander – eine Brisanz bei diesem Duell.
Im Kader des 1. FC stehen zudem acht ehemalige Spieler der Oberbilker: Sebastian Semper, Yannic Intven, Noah Salau, Abdelkarim Afkir, Philip Lehnert, Tobias Lippold, Benjamin Schütz und Nikola Aleksic haben allesamt eine Turu-Vergangenheit. Bereits das Hinspiel, das 2:2 endete, zeigte, dass ein Wiedersehen mit ehemaligen Mannschaftskameraden nicht unbedingt zum betont freundlichen Umgang miteinander führen muss.
Nach hitzigem Spielverlauf gelang es den Düsseldorfern, die über weite Strecken nach einem Platzverweis für Christopher Krämer in Unterzahl spielen mussten, noch kurz vor Schluss auszugleichen.
Auf eigener Anlage konnte Turu bisher 20 von 33 möglichen Punkten holen. Turu-Trainer Samir Sisic lässt sich nicht vom guten sechsten Tabellenplatz seines Teams blenden. „Ich gucke nach jedem Spieltag noch in die unteren Tabellenregionen, um zu sehen, wie die Vereine dort gespielt haben“, räumt er ein und widerspricht der Ansicht, dass die mittlerweile geholten 32 Punkte schon den Klassenerhalt sicher machen.
In den letzten drei Spielzeiten reichten 31 bis 34 Punkte für den ersten Nichtabstiegsplatz, aber Sisic bleibt vorsichtig: „Jetzt haben wir zwölf Punkte Vorsprung auf diesen Rang, aber man weiß nie genau, was noch geschieht.“Vor der Pflichtspielpause über Karneval setzte Monheim aber beim 4:1-Heimsieg gegen den VfB Hilden ein Ausrufezeichen.
Ligakonkurrent SC West dürfte sich wie eines der Wonneproppen aus der Werbung für Kinderschokolade gefühlt haben. Er durfte das Überraschungs-Ei mit der Aufschrift „Nicht-Abstiegsplatz“kurzzeitig in der Hand halten, die Freude war aber nur von kurzer Dauer. Dies hatte seinen Grund: Weil ETB Schwarz-Weiß Essen sein Nachholspiel gegen den Drittplatzierten 1. FC Bocholt am Karnevalssamstag mit 3:0 gewann, mussten die Westler die süße Freude wieder abgeben und rutschten auf den 15. Rang ab.
Insofern war der Ausflug über den Strich nur eine sehr kurze Momentaufnahme, aus der SC-Trainer Ranisav Jovanovic aber viel Kraft und Motivation für die kommenden Aufgaben ziehen möchte. In den kommenden beiden Partien warten auf die Oberkasseler schließlich „echte Knallergegner“aus dem oberen Tabellendrittel. So reist der SCW am Sonntag (15 Uhr) zum amtierenden Tabellenführer und absoluten Aufstiegsfavoriten VfB Homberg (50 Punkte). Eine Woche darauf steht das Heimspiel gegen den Zweiten Sportfreunde Baumberg, die aktuell bei 40 Punkten liegen, auf dem Programm. Punktgewinn fest einzuplanen, wäre dabei wohl vermessen – ein möglicher Überraschungscoup überaus günstig, um zumindest im Windschatten der Konkurrenz zu bleiben. Während der SC Velbert und ETB Essen aktuell zwei Zähler vor West rangieren, beträgt der Vorsprung zum schlechter platzierten VfB Speldorf lediglich zwei Tore.
„Wir wollen die positive Energie aus dem 2:0 definitiv mitnehmen“, konstatiert Jovanovic. Sicherlich wird der Coach im Angriff auf den zuletzt stark auftrumpfenden Shunya Hashimoto setzen. Dahinter hatte sich aber auch Marcel Ewertz wärmstens für einen Startelfeinsatz empfohlen. Nach seiner Einwechslung beim Sieg gegen Union Nettetal präsentierte er die von Jovanovic geforderte „Galligkeit“, um den Zugriff im Mittelfeld zu sichern.
Dieser Wille muss aber dem gesamten Team anzusehen sein, wenn man nach Baumberg (2:1 am 19. Spieltag) die zweite Mannschaft sein will, die der Übermannschaft der Oberliga ein Bein stellt. Und wenn alle Feinheiten zusammenkommen, dürfen die Westler vielleicht erneut nach dem Schokoladen-Ei greifen, um es dann ganz fest bei sich zu halten.