Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kreisheimatbund setzt auf die Jugend
Seit gut einem Jahr ist Beate Pricking Vorsitzende des 30 Jahre alten Vereins. Sie ist Nachfolgerin des Meerbuschers Franz-Josef Radmacher.
Der Name wirkt irgendwie verstaubt: Kreisheimatbund Neuss. Er besteht mittlerweile seit 30 Jahren, und wie für viele Vereine ist ein „Das haben wir immer schon so gemacht“keine Lösung, um ihn für die Zukunft aufzustellen. Auch wenn sich die Anzahl der Mitglieder, wie in diesem Fall kreisweit 135 Vereine, durchaus sehen lassen kann.
Dass Veränderungen notwendig sind, weiß auch Beate Pricking, seit November 2018 erste Präsidentin des Kreisheimatbundes. Und sie hat losgelegt.
So hat der Verein einen neuen Facebook-Auftritt. „Damit können wir uns bekannter machen und haben auch andere Vereine die Möglichkeit zu posten“, sagt Pricking. Dass das ausbaufähig ist, weiß sie wohl. Ebenso wie die Ansprache von jungen Leuten. Die will der Verein mit verstärkten Kooperationen mit Schulen erreichen. Denn Heimat ist wichtig, und interessant. „Unter ,Heimat für alle’ verstehe ich auch die Möglichkeit, im Rahmen des Integrationsgedankens den Erwerb emotionaler Bindungen an weitere Heimaten zu ermöglichen“, erklärt Beate Pricking.
„Der Kreisheimatbund hat die Aufgaben, das Heimatbewusstsein im Kreis Neuss zu fördern, die Geschichte aufzuarbeiten und aufzustellen, die kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen, volkskundlichen und volkstümlichen Aktivitäten zu fördern“, heißt es ganz offiziell in der Satzung und diese Zielsetzung hat sich seit der Gründung im April 1989 nicht geändert. Die Pflege des Heimatbewusstseins steht im Vordergrund der Aktivitäten. „Wir vertreten mindestens 25.000 Menschen. Eines der wichtigsten Anliegen bleibt es, weiterhin möglichst viele Vereine und auch Einzelpersonen als Mitglieder zu gewinnen sowie den Austausch mit ihnen zu stärken“, sagt Pricking.
Für das Amt als Präsidentin wurde die bisherige Vizepräsidentin (zwölf Jahre) und Nachfolgerin des Meerbuschers Franz-Josef Radmacher vorerst bis 2021 gewählt. Mit Norbert Grimbach und Reinhold Mohr hat sie zwei erfahrene Stellvertreter an ihrer Seite. Zudem ist Pricking mit den politischen und gesellschaftlichen Belangen im RheinKreis intensiv vertraut. 1953 in Düsseldorf geboren lebt sie seit 1979 im Neusser Norden, ist verheiratet, hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Von 1994 bis 2009 war sie Kreistagsabgeordnete, von 2004 bis 2009 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU und hat den Initiativkreis Nordstadt Neuss sowie den Förderverein „Pro Stadtbibliothek Neuss“mitgegründet.
Dieses Jahr ist für den Kreisheimatbund Neuss ein guter Zeitpunkt, um neue Aspekte in die Diskussion zu werfen. Denn 2019 ist „ein Jahr der Jubiläen“– nicht nur der Verein feiert einen runden Geburtstag, auch das „Jahrbuch für den RheinKreis Neuss“und die Verleihung des Heimatpreises blicken auf 20 Jahre zurück und der Jahresempfang – eine von Beate Pricking initiierte Reihe – besteht seit zehn Jahren. Das wird am 15. März in der Remise von Schloss Dyck gefeiert. „Demokratie“lautet das Motto des Vereins in diesem Jahr.
Als Festrednerin wird Ina Schnarrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, erwartet. Damit wird ein weiteres Ziel der Kreisheimatbund-Präsidentin Beate Pricking deutlich: „Eine enge Zusammenarbeit mit dem NRW-Heimatministerium ist ebenso wichtig wie eine Diskussion zu dem Thema, wie sieht die Heimat der Zukunft im Rhein-Kreis Neuss aus.“