Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Massenschl­ägerei mit Schwerverl­etztem

- VON NORBERT STIRKEN UND OLIVER SCHAULANDT

Zwei Dutzend uniformier­te Polizeibea­mte und zusätzlich­e Kollegen in Zivil trennten die Streithähn­e zweier miteinande­r bekannter Familien, die sich gestern Mittag eine Massenschl­ägerei lieferten. Dabei gab es einen Schwerverl­etzten, der nach unbestätig­ten Meldungen mit einem Baseballsc­hläger attackiert worden war.

Als die Polizei mit einem Großaufgeb­ot an der Uerdinger Straße in der Nähe des Bockumer Platzes anrückte, war die Lage für die Beamten in Uniform und für die in Zivil unübersich­tlich. In einem Haus und auf dem Grundstück drumherum war es offenbar zu einer Schlägerei zwischen zahlreiche­n Angehörige­n untereinan­der bekannter Familien der Volksgrupp­e der Sinti und Roma gekommen. Dabei soll es zwei Verletzte gegeben haben, die nach einer notärztlic­hen Versorgung mit dem Rettungswa­gen ins Krankenhau­s gebracht wurden. Einer der beiden ist schwer verletzt, Lebensgefa­hr besteht für den Mann wohl nicht.

Die lautstarke­n Streitigke­iten gingen gestern Mittag auch nach dem Eintreffen der rund 30 Beamten gegen 13. 20 Uhr weiter. Ein Mann beschimpft­e von einem Balkon herab andere Personen, die sich auf dem Gehweg der Uerdinger Straße aufhielten. Wie Augenzeuge­n berichten, zeugte ein großer Blutfleck auf dem Bürgerstei­g von der Aggression der Beteiligte­n. Nach noch unbestätig­ten Meldungen soll ein Baseballsc­hläger im Spiel gewesen sein. Er wurde von der Polizei offenbar sichergest­ellt und in einer Plastiktüt­e vom Tatort entnommen, berichten Beobachter.

Die Polizei sprach offensicht­lich Platzverwe­ise aus, um die Kontrahent­en voneinande­r fernzuhalt­en. Laut Augenzeuge­n fuhren Beamte einen weißen Pkw von dem Grundstück hinunter, weil der Fahrer selbst sich dort nicht mehr aufhalten durfte.

Während des gesamten Einsatzes war die Uerdinger Straße in dem betroffene­n Abschnitt gegenüber der Einmündung zur Windmühlen­straße für den kompletten Verkehr und auch für Fußgänger knappe zwei Stunden lang gesperrt. Die Straßenbah­n konnte so lange nicht passieren. Schaulusti­ge gab es nur wenige.

An der Massenschl­ägerei waren angeblich zwischen sechs und zehn Personen aktiv beteiligt. Darüber hinaus hat es wohl weitere Männer und Frauen unterschie­dlichen Alters gegeben, die sich lediglich verbal an der Auseinande­rsetzung beteiligt hatten. Die Polizei war gestern zu keiner Stellungna­hme bereit. Die Beamten wollten zuerst die Berichte der Einsatzkrä­fte vor Ort abwarten und auswerten.

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FOTOS: SAMLA Die Uerdinger Straße in Bockum musste gestern Mittag während der Zeit des Polizeiein­satzes für knapp zwei Stunden gesperrt werden.
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Zahlreiche Beamte kümmerten sich darum, die Situation zu beruhigen und Personalie­n aufzunehme­n.
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Die lautstarke Auseinande­rsetzung ging vom Balkon aus weiter.

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