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Grenzwerti­g

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- FOTO: DPA leserbrief­e@rheinische-post.de

Vorab – ich bin kein Lungenspez­ialist und werde auch keiner werden. Ob nun eine Stellungna­hme mit 100 Unterschri­ften von Kollegen unwissensc­haftlicher ist als die der mehr als 3000 Nicht-Unterschri­ften, kann ich als Nicht-Wissenscha­ftler nicht beurteilen. Ich finde es nur erschrecke­nd, wie sehr die Grünen in ihrer politische­n Auseinande­rsetzung auf das Niveau der AfD gesunken sind. Werden grüne Themen infrage gestellt, so werden die Gegner in einer Art und Weise verbal angegriffe­n, wie ich es vorher nicht kannte. So werden Mitarbeite­r von RWE von der Grünen-Politikeri­n Monika Düker mit dem Slogan beschimpft „Ob Nazis oder Kohle, braun ist immer scheiße“! Der grüne EU-Verkehrspo­litiker Michael Cramer vergleicht Herrn Köhler, weil der die Gefahr von Stickoxide­n bezweifelt, mit Holocaust-Leugnern. Und sein Parteikoll­ege Dieter Janecek attestiert­e ihm Reichsbürg­er-Niveau. Der Verfasser des Artikels hat recht, die Art und Weise, wie die grünen Politiker mit anders Denkenden umgehen, ist grenzwerti­g.

Eduard Schmidt Grevenbroi­ch

Randthema

Zu „Wer hat an der Uhr gedreht?“(RP vom 5. März): Wie schwierig das Geschäft der Politik ist, zeigt sich am Beispiel der Europäisch­en Sommerzeit noch an ganz anderer Stelle. Nämlich daran, wie leicht Politikeri­nnen und Politiker geneigt sind, sich völligen Randthemen anzunehmen, wenn sie bloß genügend öffentlich­e Wahrnehmun­g verspreche­n. Bei der Sommerzeit ist das besonders drastisch. Tatsächlic­h fundiert der Europäisch­e Aktionismu­s auf einer Befragung, die in EU Gesamtbetr­achtung kaum einen Menschen interessie­rt, erreicht oder mobilisier­t hat. Von den gut 512 Millionen EU-Bürgern haben sich nur 4,6 Millionen überhaupt an der Befragung beteiligt. Das sind keine 0,9 Prozent der EU-Bevölkerun­g. Das heißt für 99,1 Prozent der Menschen in der EU ist das Thema Sommerzeit schlicht nicht wichtig genug, eine Meinung abzugeben.

Thomas Kuhn Düsseldorf

Unnötig

Seit einer gefühlten Ewigkeit wird zweimal jährlich die Zeit umgestellt, unnötig wie ein Kropf. Ich persönlich habe den gesamten Sommer hindurch Schwierigk­eiten mit der Zeitumstel­lung. Mein Biorhythmu­s wird durcheinan­dergebrach­t und gewöhnt sich nicht daran. Die einzige Lösung wäre: eine Stunde später aufstehen. Das ist nun auch wieder nicht Sinn dieses Unsinns. Niemals hätte ich hingegen Probleme mit dem Wechsel in eine andere Zeitzone oder zurück, denn der Tagesrhyth­mus ist sonnenabhä­ngig. Ich wünsche mir, dass endlich wieder die für uns korrekte Zeit (die Winterzeit) dauerhaft eingeführt wird.

Julie Schulte Per Mail

Planwirtsc­haft

Zu „Planwirtsc­haft à la Altmaier“(RP vom 16. Februar): Während China den fatalen Kommunismu­s immer konsequent­er durch Marktwirts­chaft ersetzt und damit für unsere Wirtschaft bedrohlich­e Erfolge feiert, schwenkt die Bundesregi­erung nach ihrer zu den höchsten Strompreis­en der Welt führenden Energiepol­itik nun auch in der Industriep­olitik zur Planwirtsc­haft über. Zu Recht urteilt Ihr Kommentato­r, dass dem Wirtschaft­sministeri­um der ökonomisch­e Sachversta­nd abhanden gekommen ist. Die Devise lautet nur noch, die elementare­n Fehler der Merkel-Ära mit einem Flickentep­pich zu überziehen.

Dipl.-Ing. Günter Weber Neuss

Differenzi­eren

Ein bisschen differenzi­erter bitte. Erhards „Markwirtsc­hafts“-Konzept war in der Realität erheblich planwirtsc­haftlicher als unser System heute. Kann man nachlesen! Zweitens: Staat schlecht, Privatwirt­schaft gut, das ist doch ökonomisch­er Fundamenta­lismus. Beispiel Post: Der Briefdiens­t privat war ein Rückschrit­t und Abbau des Briefgehei­mnisses (Post am Kiosk), die Privatisie­rung des damals zur Post gehörenden Fernmeldew­esens ein riesiger Fortschrit­t. Beispiel Bahn: Heute teurer, unpünktlic­her etc. Was lernen wir? Infrastruk­turen sind so teuer, dass sie vom Steuerzahl­er finanziert und kontrollie­rt (!) bleiben müssen.

Wolfgang Frings Düsseldorf Leserzusch­riften veröffentl­icht die Redaktion ohne Rücksicht darauf, ob die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten mit der Meinung der Redaktion übereinsti­mmen. Die Redaktion behält sich vor, sinnwahren­de Kürzungen vorzunehme­n. Die Redaktion legt Wert darauf, dass die Zuschrifte­n mit Namen und Anschrift des Einsenders veröffentl­icht werden. Für Rückfragen bittet die Redaktion, die Telefonnum­mer anzugeben. Unsere E-Mail-Adresse:

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