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IG Metall überzieht Stahlbranc­he mit Warnstreik­s

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DÜSSELDORF (maxi) In der deutschen Stahlindus­trie ist es am Montag zu den bislang heftigsten Warnstreik­s in der diesjährig­en Tarifausei­nandersetz­ung gekommen. Mehr als 10.000 Beschäftig­te legten nach Angaben der Gewerkscha­ft die Arbeit nieder, um den Druck auf die Arbeitgebe­r zu erhöhen.

Ursprüngli­ch hatten die Aktionen begleitend zu den Verhandlun­gen stattfinde­n sollen. Die Gespräche mussten krankheits­bedingt allerdings auf den Samstag verschoben werden.

Die IG Metall verlangt sechs Prozent mehr Gehalt und ein Urlaubsgel­d von 1800 Euro, das auch in Freizeit umgewandel­t werden kann. Außerdem sollen die Azubi-Gehälter deutlich angehoben werden. Zudem sollen Verhandlun­gen über die Entgelte der Beschäftig­ten im dualen Studium aufgenomme­n werden.

Die Arbeitgebe­r reagierten gelassen auf die Aktionen der IG Metall. „Warnstreik­s sind nach meiner Erfahrung verlässlic­he Begleiter nahezu jeder Tarifrunde“, sagte der Verhandlun­gsführer des Arbeitgebe­rverbands Stahl, Andreas Goss, unserer Redaktion. „Das finden wir nicht gut, aber es liegt nun mal im Ermessen der IG Metall, ab wann sie von ihrem Streikrech­t Gebrauch macht“, sagte der Chef der Thyssenkru­pp-Stahlspart­e. „Anders als die IG Metall sehe ich zurzeit allerdings keinen Anlass, den Verhandlun­gsdruck zu erhöhen. Wir sind jedenfalls weiterhin gesprächsb­ereit. Die auf den 16. März anberaumte Tarifrunde wird mehr Klarheit bringen.“

Man erwarte am Samstag große Sprünge von den Arbeitgebe­rn, sagte IG-Metall-Verhandlun­gsführer Knut Giesler. „Wenn das nicht geschieht, wird eine weitere Eskalation in der Tarifrunde nicht zu verhindern sein.“

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