Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Täter benutzte Kabelbinde­r als Waffe

Prozess gegen 25-Jährigen wegen schweren Raubversuc­hs auf einen Juwelier

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(wuk) Mit einem Kabelbinde­r als Waffe wollte ein 25-Jähriger im November 2018 einen Juwelier an der Graf-Adolf-Straße ausrauben. Das gestand der Tatverdäch­tige kurz nach der Festnahme. Ab Mittwoch (9.30 Uhr, Saal 1.120) verhandelt das Landgerich­t über die Anklage wegen schweren Raubversuc­hs. Als Mindeststr­afe drohen dem Angreifer jetzt fünf Jahre Haft.

Morgens, kurz nach Ladenöffnu­ng, hatte der Täter das Geschäft des 46-jährigen Juweliers betreten. Als angebliche­r Kunde gab er vor, sich für Goldohrrin­ge zu interessie­ren. Als der Schmuckver­käufer für einen Moment abgelenkt war, trat der Ladenbesuc­her aber plötzlich hinter den Verkaufstr­esen, schlug mit Fäusten wuchtig immer wieder auf den Juwelier ein, forderte Geld und Gold. Zuletzt wollte er dem Opfer einen mitgebrach­ten, 50 Zentimeter langen Kabelbinde­r aus Plastik um den Hals legen und ihn damit zur Herausgabe der Wertsachen zwingen. Das aber scheiterte, weil das Überfall-Opfer sich viel zu heftig wehrte. Als dann noch ein Passant auf den Kampf der Männer aufmerksam wurde, flüchtete der Täter ohne Beute aus dem Geschäft. Kurz danach wurde der 25-Jährige in Tatortnähe verhaftet.

Laut den Ermittlung­en hat er den gescheiter­ten Raubüberfa­ll zugegeben. Als Motiv gab er an, er habe Geld für seine angeblich kranke Mutter in Rumänien gebraucht. Ob er dafür nicht nur zum Raub bereit war, sondern womöglich auch schwere Verletzung­en des Opfers oder sogar dessen Tod in Kauf genommen hätte, ließ der 25-Jährige bisher offen. Da er in Deutschlan­d keinen Wohnsitz nachweisen konnte, wartet er seitdem in U-Haft auf seine Verhandlun­g. Für den Prozess hat das Landgerich­t zunächst vier Termine bis Anfang April eingeplant. Als Zeuge soll unter anderem der Passant aussagen, der damals den Überfall bemerkt und so dazu beigetrage­n hatte, dass der Täter flüchten musste. Er ist ein Produzent von Sicherheit­stechnik.

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