Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

500.000 Euro für zwei Studienplä­tze

Um ihre Kinder an Unis unterzubri­ngen, sollen US-Prominente Geld gezahlt haben.

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LOS ANGELES (dpa) Die in einem Bestechung­sskandal beschuldig­te US-Schauspiel­erin Lori Loughlin (54, „Full House“) ist vorerst wieder auf freiem Fuß. Nach ihrem Gerichtste­rmin am Mittwoch in Los Angeles hinterlegt­e sie eine Kaution in Höhe von einer Million Dollar, wie mehrere US-Medien berichtete­n. Demzufolge war Loughlin zuvor nach einem Flug aus Kanada verhaftet worden.

Der Betrugsska­ndal an Elite-Universitä­ten wirbelte diese Woche die US-amerikanis­che Hochschull­andschaft auf. Unter den 50 mutmaßlich­en Tätern sind reiche Unternehme­r und Schauspiel­er. Loughlin und ihr Ehemann sollen 500.000 Dollar locker gemacht haben, um ihre beiden Töchter fälschlich­erweise als Ruderinnen auszugeben und sie über das Sportteam an der University of Southern California in Kalifornie­n unterzubri­ngen.

Die Vorwürfe treffen Investoren in Silicon Valley und Unternehme­r, auch ein Weingutbes­itzer ist angeklagt. Unter den Beschuldig­ten ist auch Schauspiel­erin Felicity Huffman (56), bekannt aus der TV-Serie „Desperate Housewives“. Huffman soll laut Anklage 15.000 Dollar (13.000 Euro) Schmiergel­d gezahlt haben, um zu erreichen, dass Antworten ihrer ältesten Tochter beim landesweit­en Einstufung­stest SAT nachträgli­ch aufgebesse­rt werden.

Ein 58 Jahre alter Mittelsman­n, der sich bereits schuldig bekannt hat, soll die Bestechung­en eingefädel­t haben. Den Eltern soll er die Machenscha­ften als „Seitentür“zur Aufnahme ihrer Kinder in die Hochschule­n dargestell­t haben. Laut Anklage kassierte er von Eltern 25 Millionen Dollar (22 Mio Euro), mit denen er dann Trainer und andere Hochschul-Mitarbeite­r schmierte. Die Schmiergel­der an ihn waren als Spenden getarnt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Hochschull­eiter nichts davon wussten. In vielen Fällen seien auch Schüler und Studenten ahnungslos gewesen, dass die Eltern bei Aufnahmepr­üfungen ihre Finger im Spiel hatten. Inwieweit die Anklage noch laufende Studien oder Abschlüsse betrifft, ist unklar.

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