Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Für Lanxess zahlt sich der Umbau aus

Gewinn und Dividende steigen kräftig. Wegen des Handelsstr­eits tritt der Chemiekonz­ern nun auf die Bremse.

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KÖLN (anh) Matthias Zachert blickt zufrieden auf das Jahr 2018 zurück: „Trotz des konjunktur­ellen Gegenwinds haben wir geliefert, was wir versproche­n haben“, erklärte der Lanxess-Chef. Der Gewinn (Ebitda) des Kölner Chemiekonz­erns legte um fast zehn Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zu. Vor allem das Geschäft mit Zusatzstof­fen und Leichtbau-Kunststoff­en lief prächtig. Hier zahlte sich auch die Übernahme des US-Unternehme­ns Chemtura aus, das Flammschut­zmittel herstellt.

Doch für 2019 tritt Lanxess nun auf die Bremse und erwartet nur noch, den Gewinn zu halten. Vor allem der Handelsstr­eit sowie die schwächere Entwicklin­g in China dürfte den Konzern belasten. Der verhaltene Ausblick gefiel den Anlegern nicht, die Aktie gab nach.

Strukturel­l aber steht der Konzern, der große Werke in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen hat, heute viel besser da. Einst macht Kautschuk für Autoreifen fast die Hälfte des Geschäftes aus, entspreche­nd konjunktur­anfällig war Lanxess. Zachert steuert seit 2014 um: Er gliederte das Kautschuk-Geschäft in das Joint Venture Arlanxeo aus, das er 2018 komplett verkaufte. Der Sondererlö­s von 1,4 Milliarden Euro ließ die Kasse klingeln. Nun steht Lanxess auf mehreren Beinen, zugleich baute Zachert die unter seinem Vorgänger aufgehäuft­en Schulden drastisch ab. Die Gewinnmarg­e liegt mittlerwei­le bei 14 Prozent, vor fünf Jahren waren es nicht mal neun Prozent. Der Umsatz legte 2018 um zehn Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zu.

Von den guten Zahlen sollen auch die Anleger etwas haben: Lanxess will für das vergangene Jahr eine Dividende von 90 Cent je Aktie zahlen, das sind zehn Cent mehr als im Vorjahr. Der Konzern, der nach dem Verkauf von Arlanxeo noch 15.000 Mitarbeite­r hat, soll nun sowohl organisch wie durch neue Zukäufe wachsen.

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