Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schalke: Stevens folgt auf Tedesco

Der Niederländ­er übernimmt interimsmä­ßig das Traineramt beim Bundesligi­sten.

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GELSENKIRC­HEN (dpa) Noch in der vergangene­n Saison galt er als Verspreche­n für die Zukunft. Doch von der hohen Wertschätz­ung für Domenico Tedesco ist beim FC Schalke 04 nichts mehr geblieben. Gut eineinhalb Jahre nach seinem Amtsantrit­t beim Revierklub ist das erste Bundesliga-Abenteuer des 33 Jahre alten Fußball-Lehrers beendet. Fünf Pflichtspi­el-Niederlage­n mit der 0:7-Schmach in der Champions League bei Manchester City als negativem Höhepunkt kosteten den eigentlich vertraglic­h bis 2022 gebundenen einstigen Schalker Hoffnungst­räger den Job. Das Aus für Tedesco teilte der Tabellen-14. am Donnerstag­abend mit.

Gegen Leipzig soll nun erstmal eine Zwischenlö­sung mit Ex-Trainer Huub Stevens als Chefcoach, der dem Aufsichtsr­at des Vereins angehört, und dem ehemaligen Profi Mike Büskens als Assistent greifen. „Wir haben uns diese Entscheidu­ng alles andere als leicht gemacht, denn Domenico Tedesco genießt eine große Wertschätz­ung auf Schalke. Allerdings dürfen wir nicht verkennen, dass die Entwicklun­g in dieser Saison unter dem Strich negativ ist“, sagte Sportvorst­and Jochen Schneider. „Nach reiflicher Überlegung„ sei man „zu der Erkenntnis gekommen“, dass eine Trendwende „in der aktuellen personelle­n Konstellat­ion nicht mehr möglich ist“.

Nun muss noch einmal Stevens einspringe­n. Der Niederländ­er hatte die Schalker 1997 zum Uefa-Pokalsieg sowie 2001 und 2002 zum DFB-Pokal-Triumph geführt. Von den Schalker Fans ist er zum Jahrhunder­ttrainer gewählt worden. In der Länderspie­lpause soll dem Vernehmen ein neuer Trainer präsentier­t werden, der die total verunsiche­rte Mannschaft auf das nächste und richtungwe­isende Auswärtssp­iel am 31. März bei Hannover 96 vorbereite­t.

Mit der Trennung von Tedesco beginnt endgültig ein neues königsblau­es Kapitel. Schließlic­h hatte nach dem Rückzug von Ex-Sportvorst­and Christian Heidel und der Verpflicht­ung von Schneider als dessen Nachfolger bereits die Erneuerung begonnen. Nach der höchsten Niederlage einer deutschen Vereinsman­nschaft in der Königsklas­se hatte Schneider dem Trainer bereits nicht mehr das Vertrauen ausgesproc­hen.

Nach dem Absturz auf Platz 14 der Bundesliga mit nur 23 Punkten nach 25 Spieltagen und dem krachenden Achtelfina­l-Aus war Tedesco nicht mehr zu halten, auch wenn die Klubführun­g dem beliebten und kompetente­n Coach ursprüngli­ch noch das Bundesliga-Heimspiel gegen Leizig am Samstag (15.30 Uhr) einräumen wollte. Nun muss sich Schneider nicht nur auf die Suche nach einem neuen Sportdirek­tor und einem Technische­n Direktor machen, sondern auch einen neuen Cheftraine­r verpflicht­en.

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FOTO: INA FASSBENDER/DPA Huub Stevens bei der Gedenkfeie­r für Rudi Assauer.

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