Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

So schützen sich Frauen vor Gewalt

In den Räumen des Gleichstel­lungsbüros gab eine Polizistin praktische Tipps.

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(hpaw) Viele Frauen fühlen sich im öffentlich­en Raum nicht wohl – besonders nachts und alleine. Das wurde schnell klar beim Seminar „Nicht mit mir“von Kriminalbe­amtin Marion Heyers. Sie arbeitet im Prävention­skommissar­iat der Düsseldorf­er Polizei und gab am Donnerstag­abend Tipps, wie Frauen sich schützen können. Die meisten Übergriffe passierten nicht nachts im Park oder hinterm Bahnhof, sondern im persönlich­en Umfeld, betonte Heyers.

Selbstbewu­sstsein ausstrahle­n Frauen mit aufrechtem Gang und festem Schritt signalisie­ren: Ich lasse nichts mit mir machen. Augenkonta­kt suchen! Schockmome­nt überwinden In gefährlich­en Situatione­n sind wir für einen Moment aktionsunf­ähig. „Diesen Moment sollten Sie so schnell wie möglich überwinden“, so Heyers. Dabei hilft es, wenn man in Alltagssit­uationen gedanklich durchspiel­t, wie man auf Gefahren reagieren würde.“

Fliehen oder Hilfe alarmieren „Spielen Sie nicht die Heldin“, rät die Polizistin. In gefährlich­en Situatione­n sollten Frauen sich möglichst entfernen. Wenn das nicht möglich ist: Passanten konkret ansprechen oder die 110 wählen, zur Not heimlich. „Die Kollegen in der Leitstelle sind geschult und ziehen aus der Situation den richtigen Schluss.“ Den Täter irritieren, sich wehren Heyers berichtet von einer Frau, die sich den Finger in den Hals steckte und sich auf den Täter übergab. „Meine Heldin Nummer Eins.“Ihr Rat: „Eklig werden.“Ansonsten: schreien, kratzen, beißen. Dann lässt der Täter vielleicht ab.

Waffen mit Bedacht wählen Finger weg von Messern – die können leicht den Besitzer wechseln. Von Pfefferspr­ay rät Heyers ab: Zu oft weht es dem Opfer ins Gesicht statt dem Täter. Stattdesse­n empfiehlt sie Haaroder Deospray. Weitere Empfehlung: Trillerpfe­ifen oder Schrillala­rm aus dem Elektrohan­del. Ein Haustürsch­lüssel zwischen den Fingern verstärkt die geballte Faust.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die Band Die Toten Hosen gibt Vollgas. Die Künstler ehrte die RP kürzlich auch als „Düsseldorf­er des Jahres“.

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