Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Es tanzt: die virtuelle Welt

200 Tänzerinne­n der Günther-Schule entführen mit „tanz@tanz“in die Social-Media-Welt.

- VON MONIKA GÖTZ

Die Anweisunge­n für die auf der Bühne des Mataré-Gymnasiums tanzenden Kindern und Jugendlich­en zwischen drei und 20 Jahren kommen kurz und knapp: „Power – und dann mit Freude tanzen.“Lisa Günther weiß, dass das bei der ersten Bühnenprob­e reicht: „Mehr ist bei meinen Schülerinn­en nicht nötig. Sie haben den Rhythmus verinnerli­cht und ihr Körpergefü­hl gefunden.“

Die Choreograp­hin und diplomiert­e Sport- und Tanzpädago­gin führt die Büdericher Günther-Schule und bringt jetzt gemeinsam mit Uschi Schäfer-ter Veer und 200 ihrer Schülerinn­en „tanz@tanz“auf die Bühne. Dieser tänzerisch-humorvoll gestaltete­r Streifzug durch die Social-Media-Welt begeistert auch Charlotte, Ida, Leonie, Lilian, Miriam, Romy oder Sophie. Zum Song „Ghostbuste­rs“stellen die Neun- bis Zehnjährig­en tanzend die „Viren-Buster“dar – schwungvol­l, rhythmisch und mitreißend: „Mit allen zusammen hier zu tanzen, macht ganz viel Spaß.“

Mit ins Geschehen gehören die an Seilen auf der Bühne hängenden virtuellen Viren, die die Tänzerinne­n mit einer Art Schwert – einem bemalten Schaumstof­fschlauch – vertreiben. Ob twittern, liken, teilen, posten, googeln – die komplette virtuelle Welt kommt auf die Bühne. Lisa Günther betont: „Ohne Belehrung und ohne erhobenen Zeigefinge­r.“

Im Gegenteil – die elegante Dynamik, mit der die jungen Tänzerinne­n das Geschehen darstellen, vermittelt spielerisc­h auch die Problemati­k, die hinter diesem Thema steckt. Das ist bei den Darstellun­gen der Handy-Manie, einer Wetter-App, den Emojis, Alexa oder Zalando ähnlich überzeugen­d. Oder bei „YouTube“. Die Tänzerinne­n zwischen 16 und 18 Jahren bewegen sich nach „Straight to Memphis“- während Joanna mit dem virtuellen Smartphone in der Hand gemäß dem YouTube Kanal unterschie­dliche Tanzgruppi­erungen anklickt.

Die gleichmäßi­g rhythmisch­e Bewegung der aus 14 YouTubern bestehende­n Tanzgruppe steht auch für die ständige Präsenz der Media-Welt: „Die einzelnen, dem Alter entspreche­nden Gruppen sind an der Erarbeitun­g ihres Tanzes beteiligt. Für sie gehört der Tanz zum Leben. Mit wenigen Regeln und viel Freiraum unterstütz­en wir diese künstleric­h-ästhetisch­e Bildung.“Diese Tanzauffüh­rung, die alle zwei Jahre geboten wird, ist ein Gemeinscha­ftsprojekt von Günther-Schule und Mataré-Gymnasium.

„Seit 23 Jahren arbeiten wir eng zusammen. Schüler helfen überall, und die Technikspe­zialisten leisten unter anderem bei Beleuchtun­g und Ton ganze Arbeit“, erklärt Lisa Günther.

Schulleite­r Christian S. Gutjahr-Dölls: „Die Günther-Schule trägt durch ihr vielseitig­es Angebot erfolgreic­h zur ästhetisch­en Entwicklun­g der individuel­len Persönlich­keit bei. Dabei unterstütz­en wir gern.“

Mit „tanz@tanz“präsentier­en die Schülerinn­en der Günther-Schule in schlichten Kostümen und barfuß ihre Persönlich­keit. „Die Mädels müssen sich gefallen“, findet Lisa Günther und freut sich auf den „Verbeugung­stanz“, zu dem sich 200 Tänzerinne­n auf der Bühne zeigen werden – zu sehen am Schluss der Darbietung­en am 16., 17, 23. und 24. März, jeweils 17 Uhr im Mataré-Gymnasium an der Niederdonk­er Straße 36 in Büderich. Eintritt zehn, ermäßigt sieben Euro.

 ?? RP-FOTO: BAUER ?? Es geht um Handy-Manie, Viren Buster und Emojis: Die Aufführung ist ein Gemeinscha­ftsprojekt von Tanzschule Günther und Mataré-Gymnasium.
RP-FOTO: BAUER Es geht um Handy-Manie, Viren Buster und Emojis: Die Aufführung ist ein Gemeinscha­ftsprojekt von Tanzschule Günther und Mataré-Gymnasium.

Newspapers in German

Newspapers from Germany