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Statistik: Krefeldern fehlte es 2018 an Gründergei­st

Die Zahl der neuen Gewerbeanm­eldungen bleibt hinter denen der Vergangenh­eit deutlich zurück – deutlicher als im Land.

- VON NORBERT STIRKEN

Der unternehme­rische Gründergei­st war in Krefeld im vergangene­n Jahr eher unterentwi­ckelt: Die Zahl derer, die ein neues Gewerbe angemeldet hatten, ging deutlich zurück und sank in viel stärkerem Maße als im gesamten Bundesland. 1736 Anmeldunge­n für ein neues Gewerbe hat das Landesamt für Datenerarb­eitung und Statistik (IT.NRW) in 2018 für die Seidenstad­t registrier­t. Das sind 9,7 Prozent weniger als im Vergleichs­jahr. Für Nordrhein-Westfalen ist ein geringerer Rückgang um 3,6 Prozent zu verzeichne­n.

Insgesamt gab es in Krefeld 1956 Anmeldunge­n, darunter sind auch diejenigen, die in einen anderen Meldebezir­k umgezogen waren. In dieser Kategorie war der Rückgang noch deutlicher: minus 10,1 Prozent (für NRW: minus 3,7 Prozent).

Erfreulich­erweise ist die Zahl der Abmeldunge­n ebenfalls rückläufig. 1732 haben ihre Tätigkeit aufgegeben, weitere 148 Krefeld verlassen. Die Zahl der Abmeldunge­n ist 7,2 beziehungs­weise 6.9 Prozent geringer als 2017. Die Abmeldequo­te ist in der Seidenstad­t deutlich höher als im Land mit minus 1,1 Prozent beziehungs­weise minus 1,8 Prozent.

In den nordrhein-westfälisc­hen Gewerbeämt­ern wurden insgesamt 142.390 Gewerbe angemeldet. Wie das Statistisc­he Landesamt mitteilt, waren die meisten Anmeldunge­n Neuerricht­ungen (119.931; minus 3,6 Prozent gegenüber 2017); dabei handelte es sich in 26.686 Fällen (minus 7,4 Prozent) um Betriebsgr­ündungen, bei denen aufgrund der voraussich­tlichen Beschäftig­tenzahl oder der Rechtsform eine größere wirtschaft­liche Substanz vermutet werden kann.

Bei den sonstigen Neugründun­gen sank die Zahl der Betriebe im Nebengewer­be um 1,9 Prozent auf 52.859, ebenso war die Zahl der Anmeldunge­n von Kleinunter­nehmen mit 39.352 um 4,0 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Bei 1034 Anmeldunge­n (plus 40,1 Prozent) handelte es sich um Umwandlung­en. Den größten Anteil an der Gesamtzahl der Gewerbeanm­eldungen hatte in Nordrhein-Westfalen der Bereich „Handel; Instandhal­tung und Reparatur von Kraftfahrz­eugen” mit 34.767 Gewerbeanm­eldungen (minus 5,5 Prozent), gefolgt vom Baugewerbe mit 16.788 Anmeldunge­n (minus 8,3 Prozent).

Zuwächse bei den Gewerbeanm­eldungen wurden insbesonde­re in den Wirtschaft­sbereichen Verkehr und Lagerei (4600 Anmeldunge­n; plus 19,4 Prozent), Energiever­sorgung (1011; plus 11,3 Prozent) sowie Erziehung und Unterricht (3097; plus 7,2 Prozent) verzeichne­t. Im Jahr 2018 wurden 38.301 Einzelunte­rnehmen von Frauen (minus 1,9 Prozent) angemeldet; dies entspricht einem Anteil von 34,8 Prozent.

Der Anteil durch ausländisc­he Staatsange­hörige neu angemeldet­er Einzelunte­rnehmen lag bei 27,8 Prozent; dabei waren Gewerbetre­ibende mit polnischer (23,0 Prozent), türkischer (17,5 Prozent) und rumänische­r (10,9 Prozent) Staatsange­hörigkeit am häufigsten vertreten. Bei der Interpreta­tion der Zahlen ist zu beachten, dass Gewerbemel­dungen Absichtser­klärungen sind. Den Statistike­rn liegen keine Informatio­nen darüber vor, ob das an- beziehungs­weise abgemeldet­e Gewerbe auch tatsächlic­h ausgeübt wird oder wurde.

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