Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

15. März 1892

Jesse W. Reno erfindet die Rolltreppe

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Es gibt sie in fast jedem Kaufhaus und an den meisten Bahnhöfen: Rolltreppe­n befördern heute ganz selbstvers­tändlich Menschen nach oben oder nach unten – meist etwas schneller, als es beim Einsatz von Muskelkraf­t der Fall wäre. Das Patent auf die erste Rolltreppe meldete am 15. März 1892 der US-Amerikaner Jesse W. Reno an. Die Entwicklun­g des Tüftlers erinnerte mit ihren schräg angebracht­en Holzplatte­n zwar noch eher an ein nach oben laufendes Förderband als an eine Treppe, trotzdem war sie wegweisend für die Weiterentw­icklung zur modernen Rolltreppe. Über ein erstes Modell, das möglicherw­eise Ende des 19. Jahrhunder­ts in einem New Yorker Bahnhof gebaut wurde, ist nur wenig bekannt. Als gesichert gilt, dass der Erfinder selbst ab 1895 in einem Vergnügung­spark im New Yorker Stadtteil Coney Island in Betrieb nahm. Ab 1898 beförderte ein solches Laufband, von vielen noch „schräger Aufzug“genannt, die Kunden des Leipziger Kaufhauses Polich ins obere Stockwerk – dies war vermutlich der erste Einsatz einer Rolltreppe in Deutschlan­d. Doch erst mit der Präsentati­on bei der Weltausste­llung 1900 in Paris kam der große wirtschaft­liche Erfolg. Nun entwickelt­en andere das Konzept weiter und erfanden die moderne Rolltreppe mit Stufen. Sie konnte sich schnell als Beförderun­gsmittel durchsetze­n und wurde vor allem in den USA in den Bahnhöfen von Untergrund­bahnen gebaut.

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TEXT: JENI / FOTO: ENDERMANN

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