Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Waldfrieden führt Figuren von Martin Disler zusammen
WUPPERTAL Im Winter sind die großzügig verglasten Ausstellungshallen des Skulpturenparks Waldfrieden in Wuppertal eine angenehme Zuflucht vor den Unbilden des Wetters. In einer dieser Hallen entfalten sich nun im Wortsinn die neuesten Werke von Tony Cragg, dem Stifter des Skulpturenparks. In fächerartigen Strukturen und weichen bis schroffen Wellen scheinen Holzskulpturen mit dem Titel „Stack“himmelwärts zu stürmen. Die Jahresringe des Werkstoffs unterstützen diesen Effekt – kaum mag man glauben, dass sie naturgegeben sind. „Stack“wirkt ein wenig wie ein in der Bewegung festgehaltener Tornado, der doch menschliche Züge zeigt. In dem grünen Bronze-Werk „Versus (Atlantis)“meint der Betrachter ebenfalls Köpfe, Arme und Leiber einer Menschenmenge wahrzunehmen. Alle hier gezeigten Skulpturen sind Zeugnisse davon, wie Tony Cragg immer aufs Neue die Möglichkeiten des Materials erforscht – und dabei die Natur als Maßstab nimmt.
In einer weiteren Halle sind 21 Bronzefiguren des Künstlers Martin Disler zu sehen. Das ist deshalb besonders, weil die Skulpturen erstmals seit drei Jahrzehnten wieder zusammengeführt werden. Disler schuf ursprünglich 66 der Figuren, die in London, Basel und München ausgestellt wurden, bevor sie an Sammler und Museen gingen. In Wuppertal sind sie nun teilweise vereint, unter demselben Titel wie damals: „Häutung und Tanz“.
Info „Tony Cragg New Works“bis
12. Mai; „Martin Disler – Häutung und Tanz“bis 16. Juni im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal