Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Lob für die Routiniers bei den Vikings-Handballern
Licht und Schatten sah Jörg Bohrmann, Trainer des Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings, bei der 24:28-Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt. Sein Team begann stark und führte mit 4:2 und 5:3, leistete sich dann aber einen achtminütigen Blackout, in dem der TVG auf 5:10 davonzog. „Da haben wir zu viele Chancen vergeben“, ärgerte sich Bohrmann. Zudem habe die Abwehr nicht sicher gestanden und einfache Tore zugelassen, „insgesamt haben wir da nicht clever agiert“, haderte der Coach.
Doch insbesondere die Phase kurz vor der Halbzeit stimmte den Trainer vorerst wieder milde, kämpfte sich sein Team immerhin bis auf 10:11 heran. Zwar vergaben die Vikings die Chance zum Ausgleich und kassierten das 10:12, doch mit zwei schnellen Toren nach der Pause zum 12:12 waren die Vikings zurück im Spiel. Aber mit zunehmender Spieldauer schwanden bei dem jungen Team sichtbar die Kräfte, so dass Großwallstadt am Ende davonziehen konnte.
Letztlich machte sich insbesondere der Ausfall des Rückraumspielers Felix Handschke bemerkbar. Für die jungen Spieler Daniel Zwarg und Tobias Middell sind die Fußstapfen naturgemäß noch etwas zu groß. Ein Lob äußerte Bohrmann in Richtung seiner Routiniers Christian Hoße, Philipp Pöter und Bennet Johnen: „Das war eine starke Leistung.“Dem dänischen Schlussmann Mikkel Moldrup attestierte der Coach: „Er hat sehr gut gehalten.“Der 26-Jährige wies am Ende des Spiels eine Quote gehaltener Bälle von 30,56 Prozent auf.
In der Schlussphase, als die Niederlage nicht mehr abzuwenden war, gönnte Bohrmann schließlich auch dem Youngster Paul Dreyer noch einige Spielminuten. Der 17-Jährige parierte einige Bälle glänzend, bekam bei den drei Gegentoren aber auch direkt Verbesserungsvorschläge von der Bank zugerufen. In den sechseinhalb Minuten erarbeitete sich Dreyer eine sehr starke Quote gehaltener Bälle von 57,14 Prozent. Dabei strahlte der Youngster eine fast schon kindliche Freude aus, vor den offiziell 615 Zuschauern im Castello auflaufen zu dürfen.
Diese positive Ausstrahlung nahm Bohrmann erfreut zur Kenntnis, unterstrich aber zugleich: „Es würde ja auch etwas falsch laufen, wenn es anders wäre.“Zugleich fordert der Coach von seinem Torhütertalent, im Training weiter hart zu arbeiten.