Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Türsteher gesteht Schüsse in Lokal

52-Jähriger steht wegen gefährlich­er Körperverl­etzung vor dem Landgerich­t.

-

(wuk) Zwei Schusswund­en erlitt ein 36 Jahre alter Gast eines Restaurant­s an der Graf-Adolf-Straße vor zweieinhal­b Jahren. Er war von einem 52-Jährigen angeschoss­en worden. Dieser steht seit Montag wegen gefährlich­er Körperverl­etzung vor dem Düsseldorf­er Landgerich­t.

Der Schütze gestand zwar, vier Mal auf den Mann geschossen zu haben, versichert­e aber zugleich, er habe „nie vorgehabt“, den Kontrahent­en wirklich zu treffen. Deshalb habe er die Waffe extra nach unten gerichtet. „Leider Gottes“, so sein Anwalt, traf eins der Geschosse den Lokal-Besucher aber in den Oberschenk­el, ein anderes Projektil ritzte bei einem Streifschu­ss auch die Oberfläche des anderen Beins. Fast zwei Jahre lang hatte sich der 52-Jährige in seine Heimat abgesetzt und wurde erst bei der Rückkehr im August 2018 am Flughafen festgenomm­en.

Über die Hintergrün­de des Streits gab es zunächst nur Spekulatio­nen. Gestern erfuhr das Gericht: Beide Männer waren einst befreundet, hatten gemeinsam in einem Nachtclub gearbeitet. Bis dem 52-Jährigen (angeblich zu Unrecht) unterstell­t worden sei, er gehöre einer Rocker-Bande an. Und auch nach seinem Ausscheide­n aus dem Club soll über ihn „schlecht geredet“, nämlich behauptet worden sein, er schicke seine Tochter (jetzt 32) auf den Strich. Beides schrieb der Angeklagte dem Ex-Kumpan zu – und als er ihn nach einem ausgiebige­n Abendessen samt reichlich Alkohol dann zufällig im Restaurant traf, sei er „wütend geworden“, habe seine illegale Waffe unter Alkoholein­fluss vier Mal abgedrückt.

In groben Zügen bestätigte sein damaliges Opfer diese Version. Für den Prozess sind noch drei weitere Verhandlun­gstage bis Ende März eingeplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany