Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt will Bürofläche­n im großen Stil mieten

- VON NORBERT STIRKEN

In der Stadtverwa­ltung beginnt die nächste Runde des großen Umzugskaru­ssells: Die Fahrt kostet den Steuerzahl­er für die voraussich­tliche Mietdauer von zehn Jahren mindestens 35 Millionen Euro. Die Stadt muss Mietverträ­ge für Bürofläche­n verlängern und neu abschließe­n, weil das marode Stadthaus weiter als Standort ausfällt.

Die Nachfrage für Bürofläche­n in Krefeld ist stark gestiegen. Anheizer Nummer eins für das erhöhte Preisnivea­u sei die Stadtverwa­ltung selbst, urteilte Michael Heß, Geschäftsf­ührer von Haus und Grund am Niederrhei­n im Gespräch mit unserer Redaktion. Nach dem Auszug des größten Teils der Mitarbeite­r aus dem Sanierungs­fall Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz mussten in einem ersten Schritt 455 der 645 dort beschäftig­ten Kräfte in angemietet­e Ausweichqu­artiere umziehen. Das ist fünf Jahre her und die Ersatzanmi­etungen haben seitdem rund 12,5 Millionen Euro gekostet. Nun beginnt gleichsam die zweite Runde des Umzugskaru­ssells. Dazu muss die Stadt Mietverträ­ge verlängern und neue abschließe­n. Das Paket für die kommenden zehn Jahre für alle Stadthaus-Mitarbeite­r kostet hochgerech­net mindestens noch einmal 35 Millionen Euro.

Die Entscheidu­ng über die neuen Verträge drängt. Offenbar will Oberbürger­meister Frank Meyer einen Dringlichk­eitsbeschl­uss fassen, um den Bestand an Bürofläche­n für die kommenden Jahre zu sichern und darüber hinaus auszubauen. Gemeinsam mit ausgewählt­en Ratsvertre­tern würde er für die neuen Verträge grünes Licht geben, um sich diesen Weg im Nachhinein vom zuständige­n politische­n Ausschuss genehmigen zu lassen. Damit er sich dieser nachträgli­chen Zustimmung sicher sein kann, soll wohl mit einem Rundbrief zuvor die Stimmungsl­age in den Krefelder Ratsfrakti­onen abgefragt werden.

Die Mietdauer von zehn Jahren ist gleichsam ein Signal an die Politik und die Bevölkerun­g, wie lange es dauern kann, bis die Stadt einen zentralen Verwaltung­sneubau errichtet hat. Der Plan, das denkmalges­chützte Stadthaus zu sanieren, wurde bekanntlic­h aufgegeben. Planungsbe­hörde und Denkmalpfl­eger beim Landschaft­sverband Rheinland kamen auf keinen gemeinsame­n Nenner, was die Sanierung

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FOTO: LAMMERTZ | GRAFIK: FERL |

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