Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Stadt will Büroflächen im großen Stil mieten
In der Stadtverwaltung beginnt die nächste Runde des großen Umzugskarussells: Die Fahrt kostet den Steuerzahler für die voraussichtliche Mietdauer von zehn Jahren mindestens 35 Millionen Euro. Die Stadt muss Mietverträge für Büroflächen verlängern und neu abschließen, weil das marode Stadthaus weiter als Standort ausfällt.
Die Nachfrage für Büroflächen in Krefeld ist stark gestiegen. Anheizer Nummer eins für das erhöhte Preisniveau sei die Stadtverwaltung selbst, urteilte Michael Heß, Geschäftsführer von Haus und Grund am Niederrhein im Gespräch mit unserer Redaktion. Nach dem Auszug des größten Teils der Mitarbeiter aus dem Sanierungsfall Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz mussten in einem ersten Schritt 455 der 645 dort beschäftigten Kräfte in angemietete Ausweichquartiere umziehen. Das ist fünf Jahre her und die Ersatzanmietungen haben seitdem rund 12,5 Millionen Euro gekostet. Nun beginnt gleichsam die zweite Runde des Umzugskarussells. Dazu muss die Stadt Mietverträge verlängern und neue abschließen. Das Paket für die kommenden zehn Jahre für alle Stadthaus-Mitarbeiter kostet hochgerechnet mindestens noch einmal 35 Millionen Euro.
Die Entscheidung über die neuen Verträge drängt. Offenbar will Oberbürgermeister Frank Meyer einen Dringlichkeitsbeschluss fassen, um den Bestand an Büroflächen für die kommenden Jahre zu sichern und darüber hinaus auszubauen. Gemeinsam mit ausgewählten Ratsvertretern würde er für die neuen Verträge grünes Licht geben, um sich diesen Weg im Nachhinein vom zuständigen politischen Ausschuss genehmigen zu lassen. Damit er sich dieser nachträglichen Zustimmung sicher sein kann, soll wohl mit einem Rundbrief zuvor die Stimmungslage in den Krefelder Ratsfraktionen abgefragt werden.
Die Mietdauer von zehn Jahren ist gleichsam ein Signal an die Politik und die Bevölkerung, wie lange es dauern kann, bis die Stadt einen zentralen Verwaltungsneubau errichtet hat. Der Plan, das denkmalgeschützte Stadthaus zu sanieren, wurde bekanntlich aufgegeben. Planungsbehörde und Denkmalpfleger beim Landschaftsverband Rheinland kamen auf keinen gemeinsamen Nenner, was die Sanierung