Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
45 Ideen für die Stadt
Das städtebauliche Großprojekt „Blaugrüner Ring“geht in die nächste Runde. Seit Donnerstag sind die Entwürfe von nationalen und internationalen Planungsbüros im Hofgarten ausgestellt. Wieder ist die Meinung der Bürger gefragt.
Was ist der „Blaugrüne Ring“?
Ehrenhof, Hofgarten, Königsallee, Ständehauspark, Spee’scher Graben – sie alle sind Teil des „Blaugrünen Rings“. Ursprünglich sei dies nur der Arbeitstitel gewesen, verrät Stadtdezernentin Cornelia Zuschke. In der Innenstadt liegen zahlreiche Kunst- und Kultureinrichtungen, wie Museen, Konzertsäle, die Kunstakademie, Bühnen und Galerien auf kurzer Strecke, eingerahmt vom Rhein – dem blauen Strom – und Grünflächen – die „grüne Achse“. Maßgeblich prägte das Stadtbild Maximilian Weyhe, der im 19. Jahrhundert über 40 Jahre Hofgärtner in Düsseldorf war. Dieser „Blaugrüne Ring“soll langfristig besser in Szene gesetzt werden
Wie wird das Stadtplanungsvorhaben umgesetzt?
Die Stadt ist auf der Suche nach Visionen für die Innenstadt. Denn die grünen Freiräume und die Kultureinrichtungen wirken trotz ihrer räumlichen Nähe im Stadtbild nicht als Einheit. Ziel der Initiative von OB Thomas Geisel ist es, die städtebaulichen Verbindungen im Zentrum sichtbarer zu gestalten. Dazu wurde der städtebauliche, freiraumplanerische und künstlerische Wettbewerb ausgerufen. Aufgabenstellung: eine Vision für eine attraktive, spürbare Kulturlandschaft der Zukunft finden. Auch die Bürger sind in den Planungsprozess mit eingebunden.
In welcher Phase befindet sich der Wettbewerb um das Stadtplanungsvorhaben?
Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Die erste Phase neigt sich jedoch dem Ende zu. Im Dezember starteten insgesamt 60 Expertenteams, 45 gaben Entwürfe ab, die nun ausgestellt sind. Bereits im Vorfeld der Ausschreibung konnten Bürger Anregungen geben. Phase 2 beginnt im Anschluss an die Ausstellung.
Wo kann ich die Entwürfe sehen und Feedback geben?
Insgesamt 45 anonymisierte Entwürfe (Wettbewerbsgleichheit) sind seit Donnerstag bis einschließlich nächste Woche Mittwoch (20. bis 27. März) im Hofgarten ausgestellt. Die Ausstellung beginnt auf dem Weg Höhe Maximilian-Weyhe-Allee und Hofgartenrampe. Neben den Entwürfen sind Kästen mit Feedback-Bögen vorhanden. Zusätzlich skizziert eine hüfthohe, vier Kilometer lange Bande den Verlauf des Blaugrünen Rings. Im südlichen Flügel des Ratinger Tors ist außerdem ein Beteiligungsund Informationszentrum eingerichtet. Mitarbeiter des Projektteams sind dort täglich von 11 bis 18 Uhr als Ansprechpersonen vor Ort.
Gibt es Trends bei den Entwürfen?
Gartenstühle mit QR-Code für Umgebungsinfos, eine App für die Kultureinrichtungen des Grüngürtels, ein Mitmach-Museum mit „Selfie-Galerie“sind einige der futuristisch-anmutenden Ideen. Die meisten legen jedoch den Fokus auf eine Erweiterung der Grünflächen, um den Ring zu „schließen“sowie mehr verkehrsberuhigte Zonen. Viele sehen auch eine Erweiterung des Rheinufertunnels vor.
Wie geht der Wettbewerb weiter?
Im Anschluss an die Ausstellung wählt eine Fachjury die 20 besten Entwürfe aus. Von April bis November haben die ausgewählten Teams Zeit, ihre Entwürfe zu konkretisieren, die Ergebnisse der zweiten Bürgerbefragung
werden ebenfalls an sie weitergeleitet. Im Dezember dieses Jahres kürt das Preisgericht dann den oder die Sieger.
Wie lange wird es dauern, bis das ausgewählte Konzept umgesetzt wird?
Einige Punkte, wie Beleuchtung, Wegeführung oder Bepflanzung, zählen zu den schneller umsetzbaren Punkten. Da könnte bereits in den nächsten Jahren passieren. „Das städtebauliche Projekt ,Blaugrüner Ring’ ist allerdings eine Aufgabe für die nächsten Dekaden“, sagt Thorben Meier von Düsseldorf Marketing, die den Wettbewerb organisieren. Damit dürfte wohl auch eine mögliche Verlängerung des Rheinufertunnels gemeint sein.
Wie wird das Projekt finanziert?
Bevor größere Vorhaben (Stichwort Rheinufertunnel) umgesetzt werden, sind politisch noch viele Schritte notwendig. Der Wettbewerb soll zunächst bei der Ideensuche helfen, über die Finanzierung der Vorhaben muss später noch gesprochen werden. Dafür sind weitere Planungen und Beschlüsse des Stadtrats notwendig.