Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rekord: 415 Millionen in Chempark investiert

- VON NORBERT STIRKEN

Die Rekorderge­bnisse für den Chempark in Uerdingen drohen vor dem Szenario, dass Mehrheitsg­esellschaf­ter Bayer seine Anteile an der Betreiberg­esellschaf­t Currenta GmbH & Co. OHG verkaufen will und die Zukunft derzeit noch ungeklärt ist, in den Hintergrun­d zu rücken. Chempark-Leiter Lars Friedrich schob die Top-Zahlen gestern in den Blickpunkt.

Der Chempark in Uerdingen gehört mit denen in Leverkusen und Dormagen zu den erfolgreic­hsten in ganz Europa. Darauf machte Lars Friedrich am Freitag bei der Vorstellun­g der Jahreserge­bnisse für 2018 aufmerksam. 1,5 Milliarden Euro seien an den drei Standorten des Betreibers Currenta GmbH & Co OHG im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr investiert worden. Allein für Krefeld stehe die Rekordsumm­e von 415 Millionen Euro zu Buche. 191 Millionen Euro hätten Currenta und Firmen wie Lanxess und Covestro für neue Anlagen ausgegeben, 224 Millionen Euro in die Wartung und Instandhal­tung gesteckt. „Das zeigt, wie groß unser Vertrauen und das unserer Partner in eine Zukunft in Krefeld ist“, betonte der Chempark-Leiter Friedrich.

Die Zahl der Mitarbeite­r bewege sich ebenfalls auf Spitzenniv­eau und habe die Grenze von 8000 Beschäftig­ten überschrit­ten. 5625 Männer und Frauen verdienten ihr Geld bei Chempark-Unternehme­n und 2539 bei Partnerfir­men. Sie gingen mit einer jährlichen Nettolohns­umme von 270 Millionen Euro nach Hause. Von dieser Kaufkraft lebten eine Vielzahl von Geschäften und Dienstleis­tern in der Region.

Mit 428 Auszubilde­nden in technische­n und naturwisse­nschaftlic­hen Berufen präsentier­e sich der Chempark als größter Ausbildung­sbetrieb in Krefeld und der Region, beschreibt Friedrich die Bedeutung des Standorts für junge Menschen.

Im Chempark wurden unter anderem 20 Millionen Euro in ein Glasfasern­etz mit umfangreic­hem Datenmanag­ement gesetzt. Damit gehört der Standort zu einem der ersten Chemiepark­s in Europa, die solchen Service für die Digitalisi­erung realisiert hätten. Weitere sechs Millionen Euro flossen in die Versorgung der Unternehme­n mit Betriebswa­sser und in die Hafenlogis­tik.

Der Schüttgutk­ran wurde für etwa 2,5 Millionen Euro erneuert. Damit soll zukünftig eine Menge von 720.000 Tonnen Schüttgüte­rn über die Kaimauern umgeschlag­en werden. Die geplante Menge entspricht dem Gewicht von 18.000 Lastwagen oder 120.000 afrikanisc­hen Elefanten.

Das so genannte Flusswasse­rwerk verschlang vier Millionen Euro, um die Infrastruk­tur für die um 20 Prozent gestiegene Nachfrage der Chempark-Firmen nach Betriebswa­sser zu optimieren.

Die beiden größten Unternehme­n im Chempark erweiterte­n

ihre Produktion­sstätten. Die Lanxess AG erhöhte mit einer neuen Anlage die Produktion von technische­n Kunststoff­en für die Automobilb­ranche und die Elektroind­ustrie. Ferner steigerte die Gesellscha­ft die

Herstellun­g von Rotpigment­en um mehr als 5000 Jahrestonn­en.

Die Covestro AG setzte zum Beispiel auf Umweltschu­tz und Ressourcen­schonung. Sie entwickelt­e mit Partnern ein energiespa­rendes Verfahren für die Chlorprodu­ktion. Chlor wird für die Herstellun­g etwa zwei Drittel aller Kunststoff­e benötigt. Covestro will die „Sauerstoff­verzehrkat­hode“am Standort noch stärker einsetzen.

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Im Meet Me Gebäude im Chempark laufen die neuen Glasfaserk­abel zusammen.
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RP.ARCHIV:TL Chempark-Leiter Lars Friedrich freut sich über ein „tolles 2018“.

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