Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
War’s das schon für die DEG?
Der Eishockeyklub verspielt eine 3:1-Führung in Augsburg und braucht nun zwei Siege in Serie fürs Halbfinale.
Nur 46 Sekunden fehlten der Düsseldorfer EG am Sonntag für den Auswärtscoup. Bis zur letzten Minute hatten die Rot-Gelben beim Augsburger EV im fünften Viertelfinale mit 3:2 geführt. Nach 92 Sekunden in der Verlängerung war dann die 3:4 (1:0, 2:1, 0:2, 0:1)-Niederlage vor 6139 Zuschauern im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion perfekt. Die DEG hatte den Sieg völlig unnötig aus der Hand gegeben.
Schon vor dem fünften Aufeinandertreffen war klar, dass es an diesem Tag in Augsburg keine Entscheidung geben würde. Denn nach der Heimniederlage der Rot-Gelben am Freitag (1:2) war die Best-of-seven-Serie mit je zwei Siegen wieder ausgeglichen. Und da für den Halbfinaleinzug vier Erfolge benötigt werden, war klar, dass die enge Serie über mindestens sechs Begegnungen gehen wird und damit am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) nochmal nach Düsseldorf zurückkehrt – dann defintiv mit Entscheidungscharakter.
Entsprechend motiviert gingen beide Teams am Sonntag zu Werke. Während AEV-Coach Mike Stewart nach der Verletzung von Angreifer TJ Trevelyan seine Reihen umbauen musste, blieb Düsseldorfs Cheftrainer Harold Kreis bei seinen Formationen.
Im ersten Drittel mit Erfolg. Nach einem ausgeglichenen Durchgang führten die Gäste mit 1:0, weil Ryan McKiernan kurz vor der Pause traf. Ein durchaus bemerkenswerter Treffer. Denn der US-Amerikaner wurde in Augsburg konstant ausgepfiffen. Der Vorwurf des subjektiven Publikums: Schauspielerei in der bisherigen Serie. Nicht das einzige Mal, dass die Augsburger Fans heißliefen.
Im Mittelabschnitt hatten sie etwa erstmals Grund zum Jubeln, als Matt Fraser in Überzahl den Ausgleich erzielte – völlig freistehend. Auch sonst fehlte dem Spiel nach der ersten Pause etwas die Ordnung, die noch die ersten 20 Minuten geprägt hatte. Dadurch wirkte das Geschehen auf dem Eis direkt schwungvoller, wobei sich die Rot-Gelben effektiver zeigten. Zwei Tore binnen 52 Sekunden bedeuteten eine 3:1-Führung Augsburg – DEG 4:3 n.V. (0:1, 1:2, 2:0, 1:0)
DEG: M.Niederberger (Hane) – Torp, Picard; Marshall, McKiernan; Ebner, Nowak – Henrion, Olimb, Ridderwall; Gogulla, Barta, Descheneau; Pimm, Buzas, Flaake; Strodel, Kretschmann, Laub; Reiter.
Tore: 0:1 (18:39) NcKiernan (Barta, Descheneau), 1:1 (21:08) Fraser (Sezemsky; 5-4), 1:2 (35:53) Flaake (Nowak, Henrion; 5-4), 1:3 (36:45) Barta (Descheneau), 2:3 (42:47) Hafenrichter (Stieler, Rogl), 3:3 (59:14) Stieler (Valentine; 6-5), 4:3 (61:32) Holzmann (Gill, Fraser).
Strafen: Augsburg 6, DEG 6. Schiedsrichter: Rohatsch/Schukies. Zuschauer: 6139 (ausverkauft). beim zweiten Seitenwechsel. Jerome Flaake und Alexander Barta durften sich als Torschützen feiern lassen. Doch am Ende reichte dieser Vorsprung nicht.
Das lag zum einen daran, dass der AEV immer mehr Druck aufbaute. Vor allem nach dem Anschlusstreffer durch Jaroslav Hafenrichter. Zum anderen schaffte es die DEG nicht mehr, für Entlastung zu sorgen. So deutete sich der späte Ausgleich bereits zuvor an. Mit sechs Feldspielern erzwangen die Fuggerstädter schließlich das Tor von David Stieler. Die Entscheidung in der kurzen Verlängerung besorgte dann Thomas Holzmann. „Wir sind nicht enttäuscht, wir sind verärgert über diese Niederlage“, sagte Kreis nach der Partie. „Aber wir haben das Spiel gut begonnen. Mit diesem Selbstvertrauen werden wir das kommende Spiel angehen.“
In diesem steht die DEG nun mit dem Rücken zur Wand und muss am Freitag mit einem Sieg zunächst das alles entscheidende siebte Spiel am kommenden Sonntag in Augsburg erzwingen. Andernfalls ist die Saison für die Düsseldorfer bereits am späten Freitagabend beendet.