Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Konfi-Projekte mit Herz und Hand
60 Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Lank präsentierten am Sonntag im Gottesdienst ihre sechs Projekte.
(kir) Kein schnödes Auswendiglernen von Psalmen und kirchlichen Liedern stand dabei im Mittelpunkt, sondern aktives Gestalten. Motto: „Einander helfen mit Herz und Hand“.
Die sechs Gruppen, die von Eltern der Konfirmanden geleitet wurden, hatten unterschiedliche Schwerpunkte. Während sich einige Jugendliche mit dem Judentum beschäftigten, luden andere Senioren aus der Gemeinde zu einem „Konfi-Dinner“und zu „Lank und lecker“ein. Wieder andere besuchten die Glaswerkstatt Siebenlist, in der sie bunte Glasteller gestalten konnten. Die sechste Gruppe hatte das Beisammensein nach dem Gottesdienst vorbereitet und dafür Kekse gebacken, Marmelade gekocht, ein Kuchenbuffet organisiert sowie ein Frühstücksbuffet vorbereitet. „Der Erlös der Spenden geht an die Jasminhilfe“, so Konfirmandin Joanna. Motiviert habe sie nicht nur der Spaß am Backen, sondern auch die Aussicht, syrischen Flüchtlingskindern im Libanon helfen zu können. „Mit den Spenden wird den Helfern im Libanon ermöglicht, mit Herz und Hand zu helfen.“
Ihrer kreativen Ader konnten die Konfirmanden freien Lauf lassen, die mit vielen, nicht nur religiösen Ideen Glasteller für alle 60 Konfirmanden gestalteten. Wobei man ja das religiöse nicht vom alltäglichen Leben trennen könne, sondern Gott die Kraft schenke, um das Leben mit positiven Impulsen für andere Menschen zu gestalten, so Pfarrerin Karin Schwark. Ein Beispiel dafür sind auch die Einladungen an alleinstehende Senioren zu einem festlichen Dinner mit schöner Tischdekoration und selbst gekochtem Essen. Dabei kamen die Generationen ins Gespräch: Wie war Konfirmation früher? Was gab es damals zu essen? „Die Senioren waren erstaunt, dass wir alles selbst gemacht haben“, sagt Magnus. Umso erstaunlicher, weil bei „Lank und lecker“nur männliche Konfis mitgewirkt hatten.
Spannend war auch das Projekt „Jüdisches Leben früher und heute“. Die Gruppe besuchte unter anderem die Synagoge in Düsseldorf. „Wir waren schockiert, dass sich jüdischer Glaube nur unter Polizeischutz und Videoüberwachung leben lässt und man die Synagoge nur durch eine Schleuse betreten kann.“Nach dem Besuch der Synagoge bemerkten die Konfis auf dem Weg zum Auto eine Mesusa (Schriftkapsel) an einem Restaurant. „Die wäre uns vorher nie aufgefallen.“Sie zeigten sich auch sehr betroffen davon, als sie erfuhren, dass fast alle jüdischen Mitbürger schon Antisemitismus erlebt hätten. Ihr Fazit: „Nur wenn wir uns über die verschiedenen Religionen hinweg die Hand reichen, werden wir gemeinsam eine friedliche Zukunft für alle gestalten können.“