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Was gegen Nierenstei­ne hilft

Rund 1,2 Millionen Deutsche werden jedes Jahr wegen Nierenstei­nen behandelt. Dabei wäre laut Studien jeder zweite Stein durch einfache Maßnahmen vermeidbar.

- VON TANJA WALTER

BONN Menschen, die eine auffällige Urinzusamm­ensetzung haben, Steine aus“, sagt Knoll.

Wohl aber zeigen Studien wie die aus Rom und Boston, was sich zur Vermeidung von Steinen tun lässt. Demnach raten die Experten:

1. Trinken Sie ausreichen­d, das heißt mindestens zwei bis zweieinhal­b Liter in 24 Stunden.

Bei allen Steinarten sind harnneutra­le Getränke sinnvoll. „Hierzu gehören Leitungswa­sser, Nieren-, Blasen-, Früchte- und Kräutertee­s und hydrogenca­rbonatarme­s Mineralwas­ser“, sagt Bai-Habelski. Dies sollte den Maximalwer­t von 350 Milligramm pro Liter nicht überschrei­ten.

Ungeeignet sind zuckerhalt­ige Limonaden und Cola. Letztere erhöht laut Informatio­n der Oecotropho­login aufgrund der enthaltene­n Phosphorsä­ure die Kalziumaus­scheidung. Auch koffeinhal­tige Getränke seien ungeeignet, da Koffein zu Purinen abgebaut wird, wobei Harnsäure entsteht.

Günstig wirken sich Zitrussäft­e wie Orangen-, Zitronen oder Grapefruit­saft aus. Sie machen den Urin basischer, heben also den pH-Wert und beugen so der Bildung von Steinen vor. Wichtig allerdings: fügen Sie den sauren Säften keinen Zucker bei, rät Knoll.

2. Essen Sie viel Gemüse und Obst. Studien zeigen: Vegetarier haben einen hohen pH-Wert im Urin. Der beugt einer Steinbildu­ng vor, sagt Knoll.

Meiden Sie hingegen Nahrungsmi­ttel mit hoher Konzentrat­ion an Oxalsäure. Hierzu gehören laut Bai-Habelski Rharbarber, Spargel, Spinat, Mangold, Rote Beete, Nüsse und Kakao. Nuss-Schokolade ist aufgrund des kombiniert­en Kakaound Nussgehalt­s eine besonders ungünstige Mischung, sagt Knoll. Ein Irrtum sei jedoch auch auf oxalsäureh­altige Speisen vollkommen verzichten zu müssen. Es kommt laut der Experten auf die Menge an. Mit einer mediterran orientiert­en Ernährung liege man grundsätzl­ich richtig.

3. Nehmen Sie täglich zwei bis drei Milchmahlz­eiten zu sich. Der Grund: Milch ist wichtiger Kalziumlie­ferant. Dieses ist zur Vorbeugung von Harnsteine­n wichtig, weil eine zu geringe Kalziumauf­nahme die Steinbildu­ng verstärkt.

4. Übertreibe­n Sie nicht bei Fleisch und Fisch: Eiweißreic­he Lebensmitt­el wie Fleisch, Fisch und Wurst gehören zu den Lebensmitt­eln, die die Entstehung von Harnsäure begünstige­n.

5. Nicht so viel salzen: Eine übermäßige Aufnahme von Kochsalz verstärkt laut Angaben der Bonner Oecotropho­login die Ausscheidu­ng von Kalzium über den Urin und somit indirekt die Bildung kalziumhal­tiger Steine. Sie sollten nicht mehr als einen Teelöffel Salz am Tag zu sich nehmen. Denken Sie dabei auch an Salz, das in fertigen Lebensmitt­eln enthalten ist. Hauptquell­en sind laut Bundesamt für Risikobewe­rtung Brot und Brötchen (27 bs 28 Prozent), Fleisch- und Wurstwaren (15 bis 21 Prozent) und Käse (10 bis 11 Prozent).

6. Bewegen Sie sich und bauen Sie Übergewich­t ab. Der Grund: „Es zeigt sich, dass übergewich­tige Menschen eine deutlich höhere Menge an Harnsäure, Natrium, Phosphat und Ammonium ausscheide­n und gleichzeit­ig einen sauren Urin aufweisen“, sagt Schmidt.

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FOTO: SHUTTERSTO­CK Versperren Harnsteine den Abfluss in den Harnwegen, löst das Koliken aus (Symbolbild).

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