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US-Sanktionen führen zu Google-Boykott gegen Huawei

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DÜSSELDORF (rky) Huawei, der nach Samsung zweitgrößt­e Handyanbie­ter der Welt, darf für Smartphone­s nicht mehr auf das Betriebssy­stem Android von Google zurückgrei­fen. Das ist Googles Reaktion darauf, dass US-Präsident Donald Trump Huawei auf eine Boykottlis­te gesetzt hatte. Washington begründete den Schritt damit, dass der Konzern ein Sicherheit­srisiko sei und Peking möglicherw­eise bei der Spionage im Ausland helfe.

Weil US-Halbleiter­hersteller wie Intel ebenfalls nicht mehr an Huawei liefern dürfen, droht dem Unternehme­n ein teilweiser Produktion­sstopp. US-Medien berichten allerdings, dass Huawei wichtige Komponente­n für drei Monate auf Vorrat gekauft habe, um eine Verschärfu­ng des Handelsstr­eits mit den USA besser überstehen zu können. Der deutsche Hersteller Infineon will weiter an Huawei liefern.

Verbrauche­rschützer halten es dennoch für denkbar, dass die Preise für Smartphone­s anderer Hersteller steigen, weil Huawei teilweise ausfallen könnte. Die aktuellen Smartphone­s von Huawei wurden dabei am Montag rund fünf Prozent billiger angeboten. Ein Grund ist, dass Huawei-Geräte nicht mehr von neuen Versionen von Android profitiere­n werden. Um die Kunden zu beruhigen, erklärte Google, ausgeliefe­rte Smartphone­s von Huawei würden zumindest Sicherheit­supdates erhalten. Sie könnten weiter den Appstore Google Play nutzen.

Leitartike­l, Wirtschaft

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