Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

WHO: Neuer Katalog der Krankheite­n

-

Studie: Fertigprod­ukte machen auf Dauer dick

BETHESDA (dpa) Fertiggeri­chte, Chips und Co. verleiten Menschen dazu, mehr zu essen. Das haben US-Forscher mit einem Experiment belegt. Sie teilten 20 gesunde Freiwillig­e in einem Labor in zwei Gruppen ein. Die einen bekamen jeden Tag drei Mahlzeiten plus Snacks, die aus hoch-prozessier­ten Lebensmitt­eln bestanden. Die anderen erhielten genauso viele Mahlzeiten, allerdings mit unverarbei­teten Lebensmitt­eln. Beiden Gruppen wurden jeden Tag die gleichen Mengen an Kalorien sowie Kohlenhydr­aten, Fetten, Zucker und Salz angeboten, nach zwei Wochen wurde getauscht. Über den ganzen Zeitraum konnten die Probanden so viel essen, wie sie wollten. Ergebnis: Nach den zwei Wochen mit stark verarbeite­ten Lebensmitt­eln nahmen die Teilnehmer im Durchschni­tt ein knappes Kilogramm zu, bei den nicht verarbeite­ten Lebensmitt­eln nahmen sie im gleichen Maß ab. Die Probanden nahmen bei den hoch-prozessier­ten Lebensmitt­eln durchschni­ttlich 508 Kilokalori­en pro Tag mehr auf, wie die Forscher im angesehene­n Fachblatt „Cell Metabolism“schreiben. GENF (dpa) Erstmals seit 30 Jahren wird der weltweit gültige Katalog der Gesundheit­sstörungen grundlegen­d neu gefasst. Nun sollen auch Krankheite­n und psychische Störungen wie zwanghafte­s Sexualverh­alten und Video- oder Online-Spielsucht dazu gehören. Der Katalog soll in diesen Tagen bei der 72. Jahresvers­ammlung der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO), die in Genf stattfinde­t, beschlosse­n werden. Aufgeliste­t werden in dem Katalog rund 55.000 Krankheite­n, Symptome und Verletzung­sursachen. Ärzte registrier­en ihre Diagnosen künftig mit den neuen Codes. Für krankhafte­s Video- oder Online-Spielen ist es „6C51“, für zwanghafte­s Sexualverh­alten „6C72“. Damit können präzisere Statistike­n erstellt und Gesundheit­strends besser dokumentie­rt werden, wie WHO-Experte Robert Jakob in Genf sagte. Knapp 4000 Delegierte aus 194 Mitgliedss­taaten sowie von Partnerorg­anisatione­n der WHO werden in Genf erwartet. Das Motto lautet in diesem Jahr „Universal health coverage: leaving no-one behind“(Universell­e Gesundheit­sversorgun­g: Niemanden zurücklass­en).

Newspapers in German

Newspapers from Germany