Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Selbstfahr­ende Autos und Pflegerobo­ter

Der Verein Digitale Stadt Düsseldorf will die Digitalisi­erung vorantreib­en und bringt deren Akteure zusammen.

-

Der Digital-Standort Düsseldorf soll gestärkt werden. Das hat sich der Verein Digitale Stadt Düsseldorf zum Ziel gesetzt. Sein Vorstandsv­orsitzende­r ist seit 2010 Stephan Schneider.

Vor 15 Jahren wurde Ihre Initiative aus der Taufe gehoben. Was hat die Gründer bewegt?

Stephan Schneider Im Jahr 2004 hat Alt-OB Joachim Erwin mit einem Gründungst­eam, zu dem unter anderem Vertreter der Stadtwerke, der Rheinbahn, des Flughafens, der Stadtspark­asse und der Messe gehörten, die Digitale Stadt Düsseldorf ins Leben gerufen. Das war sehr weitblicke­nd. Unser Ziel ist es, die unterschie­dlichen Institutio­nen und Unternehme­n zusammen zu bringen, um die Digitalisi­erung voranzutre­iben. Aber es geht uns auch darum, den Menschen die Angst vor der Digitalisi­erung zu nehmen.

Wie hat sich der Verein seither entwickelt?

Schneider Sehr gut. Bei der Gründung waren es rund 20 Mitglieder, heute sind es 120. Dazu zählen neben vielen großen Unternehme­n in Düsseldorf auf etliche Mittelstän­dler. Wir sind damit das größte Netzwerk dieser Art in ganz Deutschlan­d.

Wie bringen Sie all die Akteure zusammen?

Schneider Wir haben die unterschie­dlichsten Formate. Da gibt es zum einen den Digitalk, der alle vier Wochen stattfinde­t. Dabei tauschen wir alle relevanten Themen aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Schneider Das ist richtig. Wir organisier­en einmal im Jahr den Rheinland-Pitch. Da haben dann vier ausgesucht­e Start-ups die Gelegenhei­t, sich einem großen Publikum vorzustell­en. Das sind dann sozusagen die Klassenbes­ten aus ihrer Kategorie. Zu der Veranstalt­ung beim Flughafen kommen immerhin jedes Mal um die 1200 Gäste. Der nächste findet jetzt am 18. Juni statt.

Die nächste Generation des Mobilfunks­tandards 5G ist sicherlich auch ein großes Thema bei Ihnen. Was passiert da?

Schneider: Wir haben jetzt Anfang Juni ein DigiSpecia­l, wo wir ein bisschen über den Tellerrand hinaus schauen und auf das 5G-Testgeländ­e nach Aldenhoven fahren. Dort werden wir uns das Testgeländ­e ansehen, wo auch eine Smart City aufgebaut ist.

In der Digitalen Stadt Düsseldorf sind auch viele Unternehme­n aus dem medizinisc­hen Bereich Mitglied. Inwiefern hat für sie die Digitalisi­erung Bedeutung?

Schneider: Das Westdeutsc­he Diabetesze­ntrum zum Beispiel arbeitet intensiv mit der digitalen Medizin. Da werden Messwerte der Patienten von Zuhause aus digital erfasst. Dazu gehören tägliche Messungen, wie Blutzucker­werte, Blutdruck aber auch Gewicht und Bewegung über einen Schrittzäh­ler. Dadurch kann die Dosierung Insulin viel besser auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden. In der Pflege werden immer mehr Roboter zur Anwendung kommen, die mit Patienten auch reden und zum Beispiel ältere Menschen regelmäßig daran erinnern, dass sie Flüssigkei­t zu sich nehmen müssen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE STEFAN OSORIO-KÖNIG.

Newspapers in German

Newspapers from Germany