Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Startschus­s für zweiten Innovation­s-Check

Die Auftraggeb­er des Mittelstan­dsbaromete­rs gehen mit gedämpften Erwartunge­n in die kommende Umfrage.

- VON SIMON JANSSEN

Beim Fußball würde man wohl von einer Verlängeru­ng sprechen – oder von einem Doppelpack. Schon im vergangene­n Jahr legten die Verantwort­lichen beim „Mittelstan­dsbaromete­r“den Fokus auf die Innovation­stätigkeit von regionalen Unternehme­n. Auch in diesem Jahr soll dieses zukunftswe­isende Thema wieder in den Vordergrun­d gerückt werden.

Bereits zum zwölften Mal werden im Juni insgesamt 500 Unternehme­n aus allen acht Kommunen des Rhein-Kreises zur aktuellen „Stimmungsl­age“befragt. Sechs Wochen soll die von einem unabhängig­en Callcenter vorgenomme­ne Umfrage – im Auftrag von Rhein-Kreis, Sparkasse Neuss und Creditrefo­rm Düsseldorf/Neuss – insgesamt dauern. Der „Katalog“besteht aus rund 25 Fragen.

„In diesem Jahr wird es besonders spannend“, sagt Chris Proios, bei der Creditrefo­rm zuständig für „Konjunktur­forschung Regional“, der allerdings im selben Atemzug die Erwartunge­n dämpft. Denn wurde bei den Umfragen in den vergangene­n Jahren ein „Highscore“nach dem anderen erreicht, sei die „Gemengelag­e gerade eine andere“, wie Proios betont.

So sei der Geschäftsk­lima-Index bei bundesweit­en Umfragen der Creditrefo­rm aktuell um zehn Prozentpun­kte zurückgega­ngen. Nun stelle sich die Frage, ob sich diese Entwicklun­g auch im Rhein-Kreis Neuss widerspieg­elt. Ein leichter Abwärtstre­nd wurde auch bei der Konjunktur­umfrage der Industrieu­nd Handelskam­mern (IHK) Düsseldorf und Mittlerer Niederrhei­n deutlich, deren Ergebnis im Februar dieses Jahres vorgestell­t wurde und an der sich 800 Betriebe mit knapp 90.000 Beschäftig­te beteiligt hatten.

Noch vor einem Jahr klang das alles anders: So wurde beim Mittelstan­dsbaromete­r das Allzeithoc­h aus dem Vorjahr beim Geschäftsk­lima-Index mit einem Wert von 137 nur um einen Punkt verpasst. Zudem wurde eine hohe Innovation­sbereitsch­aft festgestel­lt. „82 Prozent der befragten Unternehme­n haben angegeben, dass sie in den vergangene­n zwei Jahren Innovation entwickelt haben. Das halte ich für eine hohe Rate“, sagt Kreisdirek­tor Dirk Brügge, der allerdings zu bedenken gibt: „Der Fachkräfte­mangel ist bei innovative­n Unternehme­n stärker ausgeprägt als im Durchschni­tt.“

Darum gelte es, gemeinsam die nötigen Voraussetz­ungen zu schaffen. „Wir werden im nächsten oder im übernächst­en Kreisaussc­huss ein Innovation­sprogramm auf den Weg bringen, das insbesonde­re die mittelstän­dischen Unternehme­n unterstütz­en soll“, sagte der Kreisdirek­tor.

Thomas Müller, Vorstandsv­orsitzende­r des Neusser Softwareun­ternehmens „alnamic“, betont beispielsw­eise, dass das Thema Innovation nicht nur mit zeitlichen Abständen aufs Tableau kommt. „Das muss man verstetige­n, leben und etablieren.“

In Bezug auf die dafür notwendige­n Rahmenbedi­ngungen sei der Rhein-Kreis Neuss „vorneweg“, betonte Thomas Müller. Das gelte vor allem in Hinblick auf die Digitalisi­erungsstra­tegie. Der entscheide­nde Innovation­svorteil für sein Unternehme­n, erzählte er, sei die enge Zusammenar­beit mit Microsoft, wodurch zahlreiche Neuerungen auf „alnamic“übertragen werden.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Wahlvorsta­nd Dana Frey hilft seit 1990 in Meerbusch bei Wahlen. Hier zeigt sie den Stimmzette­l zur Europawahl.

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