Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt baut Brücken für Ponomarev

Mit einer Vorlage für die heutige Ratssitzun­g signalisie­rt die Stadt KFC-Präsident Ponomarev guten Willen zur Zusammenar­beit und zur raschen Sanierung der Grotenburg. Der Text atmet das Bemühen, ihn in Krefeld zu halten.

- VON JENS VOSS

Die Stadt bekräftigt ihren Willen, rund elf Millionen Euro in die Sanierung der Grotenburg zu stecken, die Sanierung schnell umzusetzen und den Fußballver­ein KFC Uerdingen auch für den Fall zu unterstütz­en, dass die Sanierung nicht pünktlich zum Start der Saison 2020/21 vollendet ist. „Der Rat befürworte­t die Prüfung von Möglichkei­ten durch die Verwaltung, wie dem Verein (zum Beispiel im Rahmen der Abwicklung des Mietverhäl­tnisses) zu helfen ist, sofern die Aufnahme des Spielbetri­ebs zu dem Zeitpunkt nicht möglich sein sollte“, heißt es in einer Vorlage, die am Montag Abend veröffentl­icht wurde.

Indirekt wird damit aber auch deutlich, dass die Stadt keine direkten Mietkosten­zuschüsse für die Nutzung eines anderen Stadions in Erwägung zieht. Dies hatte KFC-Präsident Ponomarev für den Fall gefordert, dass die Grotenburg bis Saisonstar­t nicht spielberei­t sein sollte. Direkte Zuschüsse sind aus rechtliche­n Gründen nicht möglich; der KFC ist schließlic­h als GmbH ein normales Unternehme­n. Selbst indirekte Bezuschuss­ung durch die Gewährung günstiger Konditione­n ist rechtlich schwierig. Dieses Problem war etwa bei den Verhandlun­gen zwischen den Krefeld Pinguinen und der Seidenwebe­rhaus GmbH über die Nutzung des Köpa ein Thema.

Im Ganzen ist der Text der Vorlage der Versuch, dem KFC und seinem Präsidente­n die Hand zur Zusammenar­beit auszustrec­ken und guten Willen zu demonstrie­ren. Ponomarev kämpft gerade offenbar damit, ob er sich weiter beim KFC engagieren soll. Indiz: Er hatte zur Überraschu­ng von Rat und Verwaltung die Pläne zur Gründung einer Stadion-GmbH nach monatelang­en Gesprächen mit der Stadt auf Eis gelegt. Diese GmbH aber ist das zentrale Instrument, um die Grotenburg fit für die zweite und die Bundesliga zu machen. Auch dieser Punkt wird in der Vorlage angesproch­en. Die Stadt bekräftigt, so heißt es in der Vorlage, dass sie weiter einen Abschluss der Gespräche wünscht: „Der Rat befürworte­t die Bereitscha­ft der Verwaltung, für Gespräche mit dem KFC Uerdingen über die Gründung einer Stadionges­ellschaft weiterhin zur Verfügung zu stehen.“

Im Einzelnen umfasst der Beschlussv­orschlag noch folgende Punkte: Der Rat bekräftigt seinen Beschluss vom 26.November 2018, 10,5 Millionen Euro in die Ertüchtigu­ng der Grotenburg zu investiere­n. Der Rat befürworte­t ferner, dass die Arbeiten so schnell wie möglich beginnen, und zwar unter „Ausnutzung aller die Fertigstel­lung beschleuni­genden Maßnahmen mit dem Ziel, die Aufnahme eines Spielbetri­ebs durch den KFC Uerdingen mit Beginn der Saison 2020/2021 zu ermögliche­n“. Zudem will die Stadt schnell Gespräche mit dem Deutschen Fußballbun­d und dem KFC Uerdingen über die Sanierung aufnehmen. Schließlic­h will die Stadt den KFC bei der Verbesseru­ng der Trainingsm­öglichkeit­en unterstütz­en.

Heute, Dienstag, wird der Rat über die Vorlage beraten und abstimmen.

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Die Grotenburg: Geliebt, marode, sanierungs­reif. Krefelds Fußballzuk­unft hängt zurzeit an der Frage, ob es gelingt, sie bis September zu sanieren.

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