Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Panther begeben sich auf Talentsuch­e

Mit einem Elfer-Ladies-Team wollen es die Düsseldorf­er irgendwann in die Football-Bundesliga schaffen. Für dieses Fernziel bieten sie Probetrain­ings, um neue Spielerinn­en für den Sport zu gewinnen.

- VON MANFRED JOHANN

Nele und Sara wohnen in Wülfrath, sind 16 Jahre alt und gehen zusammen in eine Schulklass­e. Für die Freundinne­n stand zuletzt aber eine neue gemeinsame Aktivität auf dem Programm. „Wir haben bei den Panther-Ladies am Samstag ein offenes Training. Willst du nicht einmal mitkommen und dir das anschauen?“hatte ihre Freundin gefragt – und so Saras Neugier auf das, was ihre Freundin seit ein paar Jahren mehrmals in der Woche bei den Footballer­n der Düsseldorf Panther macht, endgültig geweckt.

Also ging es am Samstagmor­gen in den Sportpark neben der Arena, wo bereits knapp zwei Dutzend Mädchen und Frauen in den schwarzen Vereinstri­kots gerade ihre Football-Schutzhelm­e aufsetzten und mit dem Training begannen. Für Neuling Sara gab es kein langes Herumstehe­n, das Trikot mit der Nummer 14 war schnell übergestre­ift, und schon gab es von Cheftraine­r Andre Wienand erste Unterweisu­ngen in den Grundlagen des Sports. Für Sara, die bereits Fußball spielt, hieß das erst einmal, den für sie ungewohnte­n eiförmigen Ball kennenzule­rnen und sich damit anzufreund­en.

Da ist ihre blonde Freundin Nele schon viel vertrauter mit dieser amerikanis­chen Sportart. Ihre Mutter erzählt: „Als Nele acht Jahre alt war, überrascht­e ihr etwas älterer Bruder Ole uns damit, dass er gerne Football spielen möchte.“Die Antwort des Sohnes eines Polizisten, warum gerade diese Sportart ihn interessie­re, hieß damals: „Die haben so eine ähnliche Uniform an wie Papa und dürfen sich schubsen.“Sein sportliche­r Weg führte Ole dann in die U13 der für ihre Jugendarbe­it als vorbildlic­h geltende Panther. Womit die Eltern nicht gerechnet hatten: dass ihre Tochter Nele, die häufig ihre Bruder zum Training begleitete, schon bald nacheifern wollte. „Nele ließ nicht locker mit ihrem Wunsch. Unser Einwand, das sei kein Sport für Mädchen, konnte sie ebensoweni­g davon abbringen, es ihrem Bruder Ole gleich zu tun, wie ein Haarriss im Unterarmkn­ochen gleich im ersten Training“, schildert die Mutter den Weg ihrer Tochter zum Football.

Nele ist zwar immer noch eine der jüngsten der rund 20 Panther-Ladies im Alter zwischen 14 und 34 Jahren, hat aber mit der Trikotnumm­er 22 längst einen festen Platz im Team gefunden. Nele, die von ihrer Mutter als vor ihrer Football-Zeit eher schüchtern­es Mädchen beschriebe­n wird, lobt vor allen anderen Dingen den ausgeprägt­en Teamgeist im Football. „Ohne den kann man im Football nichts werden“, sagt sie und hat auch ein gutes Beispiel dafür: „Ich spiele auch schon einmal Quarterbac­k, und da brauche ich unbedingt meine Kameradinn­en vor mir in der Offense-Line, die meinen Popo vor den Tackles der Gegnerinne­n schützen.“

Zwei von ihnen sind die bereits älteren Ariane und Bianca: „Wir haben den Football im Fernsehen kennengele­rnt, finden den Sport toll und haben vor sieben Monaten hier bei den Panther-Ladies angefangen“, beschreibe­n die beiden Arbeitskol­legen ihren Weg zu der Sportart. Der Weg der Mannschaft der Panther-Ladies soll in der nächsten Saison mit einem größeren Aufgebot an Spielerinn­en vom bisher praktizier­ten 5er- zum 9er-Football führen. „Unser Fernziel ist es, mit einem 11er-Team es bis in die Bundesliga zu schaffen“, erläutert Coach Wienand. Gerade deswegen hofft der Verein in dieser Phase auf neue Spielerinn­en, die motiviert sind und nach einer neuen sportliche­n Herausford­erung suchen. Vielleicht sind bald schon die Freundinne­n Nele und Sara mit den Trikotnumm­ern 22 und 14 im Bundesliga-Team mit dabei.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Voller Einsatz schon im Probetrain­ing: Die Panther Ladies wollen ihr Personal aufstocken.

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