Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jubel für die Schauspiel­er des Buretheate­rs

Die Premiere ist gelungen. Das Lotumer Buretheate­r bringt mit „Entrekoht on Frekadelle“regionale Anekdoten auf die Bühne.

- VON MONIKA GÖTZ

Wenn der Hahn hinter der Bühne kräht, geht’s los. Die 37. Spielzeit des Lotumer Buretheate­rs startet und heimst gleich bei der Premiere von „Entrekoht on Frekadelle“viel Applaus ein. Regisseur Peter Pütz, der die Komödie von Winnie Abel in die rheinische Fassung und in die Gastronomi­e-Szene Lank-Latums brachte, sagt: „Ich bin mit dem Auftritt meines elfköpfige­n Bühnen-Ensembles sehr zufrieden.“

Die Stimmung im vollbesetz­ten Forum Wasserturm gibt ihm recht – die von Pütz auf Charaktere und lokale Gegebenhei­ten umgeschrie­benen Rollen erlauben den Laien-Schauspiel­ern, das Optimale aus sich herauszuho­len – damit haben sie die Lacher schnell auf ihrer Seite.

Zum Inhalt Wirtin Hella Wahniek muss wegen des Besuchs des neureichen Cousins ihre Eckkneipe in ein Edel-Lokal verwandeln. Schnell werden Tücher als Hussen über die Stühle geworfen, Vorhänge platziert, die Wände gestrichen. Beim Besuch des Cousins aber läuft alles schief. Hella, Stammkundi­n Roswitha, Lebensgefä­hrte Bübi oder Stammgast Heini werden dem Anspruch der Spitzengas­tronomie nicht gerecht. Der Besuch einer namhaften Testerin und das rasante Verwechslu­ngsspiel treiben die Geschehnis­se auf den Höhepunkt. Verraten werden aber kann hier nur – am Ende spielen Hellas Frekadelle eine wichtige Rolle, und alles wird gut.

Das Ensemble Gerda Paas als authentisc­he Wirtin Hella Wahniek schlüpft in verschiede­ne Rollen, meistert jede Situation und wird auch mit Andreas Stephan als Walter Rüssei, genannt Bübi, fertig. Er läuft tollpatsch­ig-liebenswer­t und schwitzend zur Höchstform auf, reißt alle mit. Ob Sabine Papendick oder Angela und Monika Pütz, die über 80-jährige Liesel Beeck – alle gehen in ihren Rollen auf. Barbara Skerhut und Robert Paas mimen das Bürgermeis­terpaar Regine und Dieter Miele Westernhag­en, das sich im Wahlkampf befindet, Hans Ditges gibt den Rudolf vom Kaldeberch, Willi Burchartz verkörpert den schweigsam­en Heini an der Theke, und Tuncay Ücer tritt viel beklatscht als Edelgastro­nom Murat Öhsil auf.

Das Bühnenbild Hier ist Erfahrung gefragt. Schließlic­h liegt die optische Verwandlun­g der Kneipe auch in den Händen des Bühnenbild­ners. „Ich habe zur Generalpro­be ein bisschen umgestellt“, erzählt Günther Margielski, der seit rund 20 Jahren am Buretheate­r mitwirkt und sein Können unter anderem in der Komödie in Düsseldorf gelernt hat. Er hat alle Teile so ausgericht­et, dass sie klappbar sind, abgehängt, verschoben oder gedreht werden können. So konnte schnell das Edel-Restaurant entstehen.

Reaktionen Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage und ihr Mann Heinrich Westerlage fanden den Abend „sehr kurzweilig.“Der ehemalige Meerbusche­r Pfarrer Hermann-Josef Schagen ist jedes Jahr dabei: „Ich bin ein gern gesehener Gast und habe viel Spaß.“Franz-Josef Radmacher, Ex-Vorsitzend­er Heimatkrei­s Lank: „Das war ein Abend mit richtiger Heimatgesc­hichte.“Die Verknüpfun­gen zur Historie des Hauses Baumeister gefallen ihm besonders. Auch Ex-Bürgermeis­ter Dieter Spindler und seine Frau Doris waren dabei: „Die Schauspiel­er sind toll, vor allem Gerda Paas als Wirtin Hella.“

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FOTOS: SCHMALBACH „Entrekoht on Frekadelle“heißt das neue turbulente Stück, das am Wochenende Premiere feierte.
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Begeistert­en mit ihrer Spielfreud­e: Andreas Stephan als Bübi, Gerda Paas als Wirtin Hella und Monika Pütz als Roswitha Klömpkes (v.l.)

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