Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr als Trommeln auf dem Areal Böhler

Martin Gahler hat seine Drumschool in den Räumen auf dem Areal Böhler in eine Music School verwandelt. Auch musikalisc­he Früherzieh­ung, Klavier-, Bass-, Gitarren- und Gesangskur­se gehören jetzt zum Programm.

- VON NICOLE ESCH

Für Martin Gahler ist gerade eine spannende Zeit angebroche­n. Vor einigen Wochen hieß er seine ersten Schüler in den neuen Räumen seiner Musikschul­e auf dem Areal Böhler willkommen. Damit hat sich einer seiner großen Lebenswüns­che erfüllt. „Eine Musikschul­e, in der verschiede­ne Instrument­e unterricht­et werden, war schon immer mein Traum“, erzählt er. wo man laut sein darf und selber nicht gestört wird.“Mit Glück durfte er seine Schule genau dort einrichten, wo sein Proberaum war.

Jetzt hat er fünf helle Unterricht­sräume und einen großzügige­n Empfangsbe­reich. Der Raum für den Schlagzeug­unterricht war als erstes fertig, schließlic­h wollte Gahler mit seiner Schule wieder schnell loslegen. Große Teppiche schlucken die Geräusche. An den schallgesc­hützten Wänden hängen zusätzlich­e selbst konstruier­te Schallschü­tzer. An den Schlagzeug­en hängen verkabelte Kopfhörer, die die Ohren der Schüler schützen. Gleichzeit­ig können die Spieler sich aber auch über die Kopfhörer hören. In den anderen Räumen wird es Klavier-, Gitarren-, Bass- und Gesangsunt­erricht geben. „Das sind die gängigsten Instrument­e“,

so der 38-Jährige. „Bei Bedarf würde ich aber auch gerne noch andere Instrument­e aufnehmen. Saxofon, zum Beispiel, wäre schön.“

Da es in der Musikschul­e jetzt nicht mehr nur Schlagzeug­unterricht gibt, hat Gahler den Namen seiner Schule von Drumschool in Music School geändert. Unterstütz­t wird er von sieben Dozenten, die alle ihr Instrument studiert haben. „Ich würde mir nicht zutrauen, andere Instrument­e als das Schlagzeug zu unterricht­en“, sagt er.

Er selber durfte, nachdem er seine Eltern lange genug genervt hatte, mit 16 mit dem Schlagzeug spielen anfangen. Dann ging es mit seinem Bruder direkt in die Schulband, seitdem hat er sich dem Drummen verschrieb­en. An der Folkwang Hochschule

in Essen hat der 38-Jährige das Musikstudi­um im Fach Schlagzeug abgeschlos­sen. Parallel dazu spielte er in Bands und gab Unterricht. Durch seine Erfahrunge­n an anderen Musikschul­en, weiß Gahler, was für ihn und seine Schule wichtig ist: „Ich möchte hier ein gutes Arbeitskli­ma haben. Die Dozenten sollen sich wohl fühlen, denn wenn sie happy sind, sind auch die Schüler glücklich. Der persönlich­e Kontakt untereinan­der ist mir sehr wichtig. Die Dozenten sollen individuel­l auf die Schüler eingehen, zum Beispiel, wenn jemand nicht nach Noten spielen will.“

Die meisten Schüler, sowohl Kinder als auch Erwachsene, nehmen Einzelstun­den. Aber auch Kleingrupp­enunterric­ht für zwei oder drei Schüler ist möglich. Die Stunden dauern 30, 45 oder 60 Minuten. Bezahlt wird monatlich oder über 5er oder 10er Karten. Bisher ist die Schule von Montag bis Freitag geöffnet, der Samstag soll dazukommen. In Planung ist auch ein Bandunterr­icht. „Oft kommen Eltern und sagen, ihre Kinder hätten viel Spaß im Unterricht, würden aber gerne in einer Band spielen“, erzählt Gahler. Dadurch, dass an der Music School jetzt die klassische­n Band-Instrument­e unterricht­et werden, bietet der 38-Jährige die besten Voraussetz­ungen für eine Vernetzung. Da passt es auch, dass Bands seine Räume abends für Proben mieten können.

Auch musikalisc­he Früherzieh­ung wird die Schule anbieten. „Dort können die Kinder schon mal spielerisc­h ausprobier­en, wohin es gehen soll. Musik ist sehr wichtig für Kinder. Studien haben ergeben, dass Kinder, die ein Instrument lernen, sich in der Schule besser konzentrie­ren können. Es gibt sogar Ärzte, die Kindern das Schlagzeug spielen verschreib­en.“Gerade beim Schlagzeug seien die Erfolgserl­ebnisse groß. Schon nach einer Stunde sei es möglich, einen Song locker mitzuspiel­en, so der Musiklehre­r. Und da das Schlagzeug spielen natürlich auch außerhalb des Unterricht­s geübt werden muss, verleiht Gahler außerdem Instrument­e.

Vor Konkurrenz fürchtet sich Gahler nicht. „Der Markt ist groß genug, und es gibt eine riesige Nachfrage. Viele öffentlich­e Musikschul­en haben lange Warteliste­n, und es wurde schon angedacht, private Musikschul­en mehr zu fördern.“Auch bei der Music School gibt es eine Warteliste. Viele Interessen­ten sind durch öffentlich­e Auftritte der Drumschool auf sie aufmerksam geworden. „Für die Schüler sind solche Vorspiele immer sehr wichtig. Es motiviert sie, zu zeigen, was sie können.“

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN BAUER ?? Martin Gahler bringt seinen Schülern das Schlagzeug spielen bei. In den anderen Unterricht­sräumen werden weitere Instrument­e gelehrt.
RP-FOTO: JÜRGEN BAUER Martin Gahler bringt seinen Schülern das Schlagzeug spielen bei. In den anderen Unterricht­sräumen werden weitere Instrument­e gelehrt.

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