Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Mehr als Trommeln auf dem Areal Böhler
Martin Gahler hat seine Drumschool in den Räumen auf dem Areal Böhler in eine Music School verwandelt. Auch musikalische Früherziehung, Klavier-, Bass-, Gitarren- und Gesangskurse gehören jetzt zum Programm.
Für Martin Gahler ist gerade eine spannende Zeit angebrochen. Vor einigen Wochen hieß er seine ersten Schüler in den neuen Räumen seiner Musikschule auf dem Areal Böhler willkommen. Damit hat sich einer seiner großen Lebenswünsche erfüllt. „Eine Musikschule, in der verschiedene Instrumente unterrichtet werden, war schon immer mein Traum“, erzählt er. wo man laut sein darf und selber nicht gestört wird.“Mit Glück durfte er seine Schule genau dort einrichten, wo sein Proberaum war.
Jetzt hat er fünf helle Unterrichtsräume und einen großzügigen Empfangsbereich. Der Raum für den Schlagzeugunterricht war als erstes fertig, schließlich wollte Gahler mit seiner Schule wieder schnell loslegen. Große Teppiche schlucken die Geräusche. An den schallgeschützten Wänden hängen zusätzliche selbst konstruierte Schallschützer. An den Schlagzeugen hängen verkabelte Kopfhörer, die die Ohren der Schüler schützen. Gleichzeitig können die Spieler sich aber auch über die Kopfhörer hören. In den anderen Räumen wird es Klavier-, Gitarren-, Bass- und Gesangsunterricht geben. „Das sind die gängigsten Instrumente“,
so der 38-Jährige. „Bei Bedarf würde ich aber auch gerne noch andere Instrumente aufnehmen. Saxofon, zum Beispiel, wäre schön.“
Da es in der Musikschule jetzt nicht mehr nur Schlagzeugunterricht gibt, hat Gahler den Namen seiner Schule von Drumschool in Music School geändert. Unterstützt wird er von sieben Dozenten, die alle ihr Instrument studiert haben. „Ich würde mir nicht zutrauen, andere Instrumente als das Schlagzeug zu unterrichten“, sagt er.
Er selber durfte, nachdem er seine Eltern lange genug genervt hatte, mit 16 mit dem Schlagzeug spielen anfangen. Dann ging es mit seinem Bruder direkt in die Schulband, seitdem hat er sich dem Drummen verschrieben. An der Folkwang Hochschule
in Essen hat der 38-Jährige das Musikstudium im Fach Schlagzeug abgeschlossen. Parallel dazu spielte er in Bands und gab Unterricht. Durch seine Erfahrungen an anderen Musikschulen, weiß Gahler, was für ihn und seine Schule wichtig ist: „Ich möchte hier ein gutes Arbeitsklima haben. Die Dozenten sollen sich wohl fühlen, denn wenn sie happy sind, sind auch die Schüler glücklich. Der persönliche Kontakt untereinander ist mir sehr wichtig. Die Dozenten sollen individuell auf die Schüler eingehen, zum Beispiel, wenn jemand nicht nach Noten spielen will.“
Die meisten Schüler, sowohl Kinder als auch Erwachsene, nehmen Einzelstunden. Aber auch Kleingruppenunterricht für zwei oder drei Schüler ist möglich. Die Stunden dauern 30, 45 oder 60 Minuten. Bezahlt wird monatlich oder über 5er oder 10er Karten. Bisher ist die Schule von Montag bis Freitag geöffnet, der Samstag soll dazukommen. In Planung ist auch ein Bandunterricht. „Oft kommen Eltern und sagen, ihre Kinder hätten viel Spaß im Unterricht, würden aber gerne in einer Band spielen“, erzählt Gahler. Dadurch, dass an der Music School jetzt die klassischen Band-Instrumente unterrichtet werden, bietet der 38-Jährige die besten Voraussetzungen für eine Vernetzung. Da passt es auch, dass Bands seine Räume abends für Proben mieten können.
Auch musikalische Früherziehung wird die Schule anbieten. „Dort können die Kinder schon mal spielerisch ausprobieren, wohin es gehen soll. Musik ist sehr wichtig für Kinder. Studien haben ergeben, dass Kinder, die ein Instrument lernen, sich in der Schule besser konzentrieren können. Es gibt sogar Ärzte, die Kindern das Schlagzeug spielen verschreiben.“Gerade beim Schlagzeug seien die Erfolgserlebnisse groß. Schon nach einer Stunde sei es möglich, einen Song locker mitzuspielen, so der Musiklehrer. Und da das Schlagzeug spielen natürlich auch außerhalb des Unterrichts geübt werden muss, verleiht Gahler außerdem Instrumente.
Vor Konkurrenz fürchtet sich Gahler nicht. „Der Markt ist groß genug, und es gibt eine riesige Nachfrage. Viele öffentliche Musikschulen haben lange Wartelisten, und es wurde schon angedacht, private Musikschulen mehr zu fördern.“Auch bei der Music School gibt es eine Warteliste. Viele Interessenten sind durch öffentliche Auftritte der Drumschool auf sie aufmerksam geworden. „Für die Schüler sind solche Vorspiele immer sehr wichtig. Es motiviert sie, zu zeigen, was sie können.“