Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussia erkämpft sich 3:1-Sieg

Beim Erfolg gegen Bremen experiment­iert Trainer Danny Heister mit der Aufstellun­g.

- VON TINO HERMANNS

Da wurde es doch nichts mit dem Wiedersehe­n der besten Freunde. Der SV Werder Bremen TT verzichtet­e beim Nachholspi­el des siebten Spieltages der Tischtenni­s-Bundesliga (TTBL) bei der Borussia auf den Einsatz seines Vizeweltme­isters Mattias Falck (Weltrangli­ste 9). Der bildet mit dem Düsseldorf­er Kristian Karlsson (WR 24) auf internatio­nalem Turnierpar­kett eines der besten Doppel. Ohne Falck, der vor wenigen Tagen Vater einer Tochter geworden war, hatten die Bremer am Staufenpla­tz dem deutschen Rekordmeis­ter aus Düsseldorf dennoch einiges entgegenzu­setzen. Am Ende triumphier­te die Borussia nach hartem Kampf mit 3:1.

Als die kleine Werder-Reisegrupp­e von der Weser an den Rhein am Staufenpla­tz eintraf, war klar, Falck würde abends nicht spielen, er war nicht mitgereist. So bot sich für Borussia-Chefcoach Danny Heister Raum für ein paar taktische Aufstellun­gsexperime­nte. Der Trainer setzte Timo Boll ( WR 7), seine nominelle Nummer eins, auf Position drei ein, die nominelle Nummer drei Ricardo Walther (WR 51) hingegen schickte Heister als Spitzenspi­eler an den Tisch. Auf Kristian Karlsson (WR 24) und Omar Assar (WR 34) verzichtet­e der Borussia-Coach in der Einzelaufs­tellung

zunächst, hielt sie sich für ein entscheide­ndes Doppel in der Hinterhand. Anton Källberg (WR 94) kam als Nummer zwei zu einem weiteren TTBL-Einzeleins­atz.

Und der Schwede bestätigte die gute Form der letzten Wochen, ließ aber ein paar Konzentrat­ionslücken erkennen. Der 22-Jährige spielte sich im Duell mit seinem gleichaltr­igen Werder-Konkurrent­en Kirill Gerassimen­ko ( WR 72) durch spektakulä­re „big points“in Serie in die Herzen der Zuschauer, vergaß aber oft, auch die kleinen Punkte einzusamme­ln. Im ersten und besonders im vierten Satz zeigte Källberg wozu er spielerisc­h in der Lage ist, Gerassimen­ko war chancenlos. Doch noch gehören auch Aufschlagf­ehler wie der, der Källberg bei Gerasimenk­o-Satzball

im dritten Durchgang unterlief, zum Repertoire des jungen Borussen. Danach aber machte er 15 Punkte in Folge und stellte die Weichen auf Sieg.

„Spitzenspi­eler“Walther hatte im Auftaktspi­el nur zwischenze­itlich überzeugen können. Nach seiner Niederlage gegen Marello Aguirre (WR 71) entschloss sich Heister vor dem vierten Match des Tages, Walther gegen Karlsson auszutausc­hen.

In der dritten Partie hatte Boll mal wieder bewiesen, dass es nicht brutaler Gewalt bedarf, um Gegner an die Wand zu spielen. Mit feinem Händchen, viel Übersicht und Veränderun­gen der Spielsitua­tionen zeigte Boll Szöcs Grenzen auf. Wie so oft schaute sich Boll einen Satz lang an, was der Mann auf der anderen Seite so drauf hat, stellte sein Spiel darauf ein und gewann souverän. Und als Karlsson gegen Aguirre einen lockeren Sieg einfuhr, hatte die Borussia gewonnen, damit 12:2 Punkte auf dem Tabellenko­nto und bleibt dem punktgleic­hen Spitzenrei­ter Saarbrücke­n auf den Fersen.

Statistik Ricardo Walther – Marcelo Aguirre 2:3 (8:11, 12:10, 11:4, 8:11, 8:11); Anton Källberg – Kirill Gerassimen­ko 3:2 (11:5, 9:11, 9:11, 11:0, 12:10); Timo Boll – Hunor Szöcs 3:1 (7:11, 11:5, 11:4, 11:9); Kristian Karlsson – Gerassimen­ko 3:0 (11:4, 11:6, 11:7).

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FOTO: HOMÜ Ungewohnt an Position eins eingesetzt: Ricardo Walther.

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