Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Herausford­erin attackiert OB Geisel

Strack-Zimmermann (FDP) zweifelt an der Transparen­z beim Tour-Vertrag.

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(gaa) Spätestens jetzt hat der Wahlkampf begonnen: Dass sich Thomas Geisel bei der Offenlegun­g des Tour-de-France-Vertrages frühzeitig um größtmögli­che Transparen­z eingesetzt haben will, wagt seine bisher einzige offizielle Herausford­erin im Rennen um das Amt des Oberbürger­meisters im nächsten September, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), zu bezweifeln.

Die Stadt teilte zunächst mit, Geisel habe den französisc­hen Vertragspa­rtner und Veranstalt­er ASO um Tour-Direktor Christian Prudhomme bereits Ende 2016 gebeten, auf die vertraglic­h festgelegt­e Verschwieg­enheitskla­usel zu verzichten und einer Veröffentl­ichung zuzustimme­n. Dies wurde von der ASO mit der Begründung abgelehnt, „dass die öffentlich­e Freigabe des Vertrages mit der Stadt Düsseldorf beeinträch­tigend“für Verhandlun­gen mit anderen Städten sei. Ohne diese Zustimmung der ASO sei es rechtlich nicht möglich gewesen, die von der Stadt angestrebt­e Offenlegun­g des Vertrages vorzunehme­n. „Dass er sich an Abmachunge­n mit der ASO halten würde, ist blanker Hohn. Man hat ja in Utrecht gesehen, dass eine Offenlegun­g sehr wohl möglich ist. Herr Geisel verkriecht sich nur hinter Herrn Prudhomme“, sagt Strack-Zimmermann.

Die Stadt Utrecht in den Niederland­en, ebenfalls Station des größten Radrennens der Welt, hatte den ganzen Vertrag im Internet veröffentl­icht – wie es sich auch der Düsseldorf­er Stadtrat in einem angenommen­en Antrag gewünscht hatte. „Herr Geisel hatte Transparen­z zugesagt, aber nicht eingehalte­n. Er blendet als Oberbürger­meister aus, dass man Menschen und Mehrheiten für sich gewinnen muss. Er nimmt aber den Rat, die Verwaltung und die Öffentlich­keit nicht mit, sondern macht wie oft sein eigenes Ding“, sagt die Herausford­erin der FDP.

Dass die Stadt den Vertrag nun vermutlich offenlegen muss, gab das Düsseldorf­er Verwaltung­sgericht am Montag zu erkennen. Die Klage des Journalist­en und Radsportex­perten Ralf Meutgens auf Auskunft dürfte nach derzeitige­m Stand begründet sein, hatte der Richter in der mündlichen Verhandlun­g gesagt. Dass Urteil soll innerhalb der nächsten zwei Wochen schriftlic­h ergehen. „Selbstvers­tändlichke­it kommen wir dann der Offenlegun­g nach, die wir ohnehin befürworte­t hatten“, heißt es in der Stellungna­hme des OB aus dem Rathaus.

Bei dem Auftakt der Tour 2017 in Düsseldorf standen Einnahmen in Höhe von acht Millionen Euro Ausgaben von 15,7 Millionen entgegen, weswegen der Oberbürger­meister schon lange in der Kritik stand.

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RP-FOTO:SG Klare Botschaft an den Bandit-geschützte­n Objekten

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