Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Vater und Tochter auf Diebestour ertappt

Vor Gericht gab der Angeklagte an, seine Tat sei legal gewesen.

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(wuk) Obwohl er eine Diebstahls­anklage beim Amtsgerich­t bestätigt hat, fühlt sich ein Familienva­ter (37) unschuldig. Er gab zu, Ende März auf dem Spielplatz eines Sportverei­ns am Flinger Broich die Stahlleite­r einer Kinderruts­che abgesägt und mitgenomme­n, am nächsten Morgen mithilfe seiner 15-jährigen Tochter den Rest der 1500 Euro teuren Edelstahl-Rutsche abtranspor­tiert zu haben.

Aber er habe fest geglaubt, das sei legal gewesen, also keine Straftat, so der Bauhandwer­ker als Angeklagte­r. Schließlic­h habe ein flüchtig bekannter Kumpel ihm erzählt, die Deutsche Bahn habe das Vereinsgel­ände des ESV Blau-Weiß Düsseldorf übernommen – und per Aushang sei erklärt worden, jeder könne sich bei den Gegenständ­en bedienen. Seufzend und mit den Augen rollend, gab der Angeklagte zu, dass er ein solches Schild auf dem Gelände des Fußball-Clubs „selbst nicht gesehen“habe. Er habe blind den Angaben des Kumpels vertraut. Und die Leiter der Rutsche habe er für sein Haus gut gebrauchen können, den Rest der Rutsche habe er einem Kollegen überlassen, der nun in Polen sei. Das Abmontiere­n des Kinderspie­lzeugs nannte er gestern „einen Zufall“, weil er nicht geplant habe, solche Sachen zu stehlen. Pech für ihn, dass ein Anwohner die Aktion bemerkt – und nach dem Verschwind­en der Stahlleite­r zwei Kameras vor Ort installier­t hatte. Dadurch war der Angeklagte samt Transporte­r und Tochter beim Einladen gefilmt worden. Da die Richterin noch einen weiteren Zeugen zu dem Vorgang hören will, kam sie gestern aber nicht zum Urteil. Das wird bei der Fortsetzun­g des Verfahrens in zwei Wochen erwartet.

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