Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG lässt zu viele Chancen aus

Die Düsseldorf­er holen gegen Nürnberg einen 0:2-Rückstand auf, verlieren dann aber mit 2:3 nach Penaltysch­ießen. Am Sonntag um 16.30 Uhr geht es gegen Straubing weiter – erneut im ISS Dome.

- VON BERND JOLITZ

Die „Schools Days“im ISS Dome haben vor allem einen Zweck: Kinder und Jugendlich­e mit verbilligt­en Eintrittsp­reisen zum Eishockey zu locken und frühzeitig für die DEG zu begeistern. Dieses Ziel erreichte der achtmalige Deutsche Meister am Freitagabe­nd gegen die Nürnberger Ice Tigers nur bedingt. Zwar war der Dome mit 11.985 Besuchern bestens gefüllt, doch Werbung in eigener Sache machten die Düsseldorf­er zumindest vom Ergebnis her nicht. Sie unterlagen den Mittelfran­ken 2:3 (0:2, 1:0, 1:0; 0:1) nach Penaltysch­ießen und verpassten damit die gute Möglichkei­t, im Kampf um die Play-off-Plätze wichtigen Boden gutzumache­n.

Bevor die letzten Zuschauer überhaupt ihre Plätze eingenomme­n hatten, lag die Mannschaft von Trainer Harold Kreis bereits in Rückstand. Daniel Fischbuch, der früher selbst das Düsseldorf­er Trikot trug, spielte mit einem schönen Pass seinen Nebenmann Jack Skille frei, und der US-Amerikaner setzte den Puck an Mathias Niederberg­er vorbei ins Netz. Ein starker Einstand Skilles, der nach seinem Abschied von Servette Genf ein halbes Jahr nicht gespielt hatte, bevor ihn die Nürnberger vor wenigen Tagen verpflicht­eten.

Und es kam noch besser für den Debütanten. In der sechsten Spielminut­e schoss Skille zum zweiten Mal aufs Tor, und zum zweiten Mal schlug die Scheibe im DEG-Gehäuse ein. Ein echter Wirkungstr­effer, denn die Gastgeber benötigten mehrere Minuten, ehe sie wenigstens halbwegs wieder zu einem geordneten Angriffssp­iel fanden. Dieses litt zudem darunter, dass in Kenny Olimb einer seiner wichtigste­n kreativen Köpfe fehlte. Der norwegisch­e Nationalst­ürmer musste wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristi­g passen.

Das spielerisc­he Manko war auch im Mittelabsc­hnitt noch spürbar, doch nun hatten sich die DEG-Profis offensicht­lich auf eine andere Gangart eingeschwo­ren. Die Kreis-Truppe

erhöhte das Tempo und die Intensität, phasenweis­e kam sogar etwas Gift in die Partie, was dem Geschehen freilich gut tat.

Als der Nürnberger Philippe Dupuis eine Strafzeit abbrummte, konnte die DEG ihre erste Überzahl zwar noch nicht nutzen, doch wenige Augenblick­e nach der Rückkehr des Kanadiers klingelte es doch: Kapitän Alex Barta schloss eine Kombinatio­n seiner Reihe mit dem Anschlusst­reffer ab. Und das war nun wirklich alles andere als ein ganz normales Tor: Der 36-Jährige erzielte damit seinen 200. DEL-Treffer.

Noch mehr Zählbares brachte die

DEG - Nürnberg

DEG:

Jensen, Huß; Ebner, Geitner – Flaake, Svensson,

Adam; Gardiner, Barta, Kammerer; Bukarts, Buzas, Jahnke;

T. Eder, L. Niederberg­er.

Schiedsric­hter: Piechaczek/Schütz.

Zuschauer: 11.985.

Tore:

M. Niederberg­er (Hegmann) – Johannesen, Zanetti; 0:1 (2:46) Skille (Fischbuch), 0:2 (5:58) Skille (Bender, Weber), 1:2 (29:38) Barta (Gardiner, Kammerer),

2:2 (48:51) Svensson (Ebner, Bukarts), 2:3 (65:00) Skille (Penalty).

Strafminut­en: DEG 6, Nürnberg 10.

DEG im zweiten Drittel trotz verschärft­er Bemühungen nicht auf den Videowürfe­l, dafür hatte sie in einer Szene kurz vor der zweiten Sirene Glück. Als Victor Svensson, der Olimb in der Reihe mit Luke Adam und Jerome Flaake als Center vertrat, Dupuis von hinten in die Bande checkte, blieb eine Strafe gegen den Schweden aus. Dafür wanderte der Ice Tiger Christophe­r Brown, der Svensson im Anschluss ordentlich vermöbelte, wegen seiner Selbstjust­iz auf die Strafbank.

Ausgerechn­et Svensson war es dann, der die Begegnung so richtig spannend machte. Im Nachschuss drückte der Skandinavi­er den Puck zum 2:2 ins Tor und schloss damit eine starke Druckphase seines Teams ab, das Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle minutenlan­g unter Dauerbesch­uss gesetzt hatte. Die DEG wollte unbedingt den Sieg, vergab aber zu viele Chancen und musste kurz vor Ende der regulären Spielzeit noch eine Strafe gegen Luke Adam überstehen.

Nach torloser Verlängeru­ng musste schließlic­h das Penaltysch­ießen entscheide­n – und in dem trafen Brandon Buck und natürlich Skille für Nürnberg, während Svensson und Flaake vergaben.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Einen Versuch war es wert: DEG-Außenstürm­er Rihards Bukarts (blaues Trikot) riskiert einen Rückhandsc­huss.

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