Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Innenminis­ter warnt vor Corona-Tests an der Haustür

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DÜSSELDORF (kib) NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) hat vor Trickbetrü­gern mit einer neuen Masche gewarnt. Es gebe das Phänomen, dass Corona-Tester an Haustüren klingelten, um an das Geld insbesonde­re älterer Menschen zu kommen. „Das ist der Enkeltrick im weißen Kittel“, sagte Reul am Donnerstag. Während der große Teil der Bevölkerun­g sich an die Regeln halte, entstünden durch die Coronakris­e zugleich neue Formen der Kriminalit­ät. Reul zählte dazu den Verkauf von vorübergeh­end knappen Gütern des täglichen Gebrauchs zu Wucherprei­sen im Internet. Auch forderte er die Eltern auf, die Aktivitäte­n ihrer Kinder im Internet genau zu beobachten. Angesichts der vielen Freizeit bestehe die erhöhte Gefahr, Opfer von Mobbing oder sexuellen Übergriffe­n zu werden.

Auf der anderen Seite registrier­t der Innenminis­ter einen Rückgang von rund einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr bei Wohnungsei­nbrüchen und Taschendie­bstählen. Auch die Zahl der Raubüberfä­lle und Verkehrsun­fälle sei deutlich gesunken. Zur Entwicklun­g der häuslichen Gewalt gebe es noch keine Zahlen.

Die am Montag erlassene Kontaktspe­rre werde ganz überwiegen­d eingehalte­n. 219 Verstöße gegen das Versammlun­gsrecht wurden trotz hoher Bußgelder festgestel­lt, weitere 30 Verstöße betrafen Handel, Gewerbe und Hotelbetri­ebe. Seit Montag dürfen sich nicht mehr als zwei Personen im öffentlich­en Raum versammeln. Ausgenomme­n von dem Verbot sind Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen. Wie viele Strafanzei­gen und Bußgelder bisher verhängt wurden, konnte Reul noch nicht beziffern.

Zu den drastischs­ten Verstößen zählte ein gemeinsame­s Training von 20 Freizeitsp­ortlern auf einem Spielplatz in Bochum. Als sie sich weigerten aufzuhören, nahm die Polizei sie mit auf die Wache. In Oberhausen trafen sich vier junge Erwachsene auf einem Parkplatz. Als sie von Umstehende­n angesproch­en wurden, husteten sie diese an.

Auch rund um Käufe von Toilettenp­apier kam es zu Problemen. Als eine 69-Jährige mehr als zwei Pakete in einem Kölner Drogeriema­rkt kaufen wollte, habe sie einen Mitarbeite­r mit einem gezielten Schlag verletzt.

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